Google Suggest: Zehn kuriose und schräge Suchvorschläge

In unseren ersten beiden Artikeln zum Thema Google Suggest über diskreditierende Suchphrasen und Manipulationsmöglichkeiten haben wir die ernsthafte und für Unternehmen relevante Seite dieser Auto-Complete-Funktion unter die Lupe genommen. Es gibt aber noch eine andere Seite: Google Suggest ist nämlich allemal auch für Erheiterung und ungläubiges Staunen gut.

Diese Erweiterung funktioniert ja so: Google „merkt“ sich, welche Suchphrasen reale Nutzer häufig eingeben, und ergänzt Sucheingaben automatisch um mehr oder weniger sinnvolle Begriffe. Insbesondere Fragen, die offenbar zahlreiche User bewegen, haben es in sich. Wir haben zehn besonders schöne bzw. schräge Suchphrasen-Vorschläge gefunden, die bisweilen tief in die Nutzerseele blicken lassen. Werfen wir also einen Blick hinein.

10. Senf oder Ketchup drauf?

Man soll nicht mit Scheuklappen durch die Weltgeschichte laufen. Gerade im kulinarischen Umfeld beweisen wir unseren Kosmopolitismus: Wir essen afrikanisches Foufou, Sushi aus Japan und russischen Borschtsch; wir haben todesmutig sogar typisch englische Küche in London genossen. Und nun muss hin und wieder einfach mal etwas ganz Neues auf den Tisch, finden offenbar manche Nutzer:

9. Hurra, 0,5-ter!

Halbfinale. Ein halbes Finale also. Ein Unterlegener, der oft nur halb so gut wie der Sieger ist. Und wer hier verliert, hat in der Regel nur ein halbwegs erfolgreiches Turnier gespielt, denn er ist quasi auf halbem Wege gescheitert. Somit können wir eine Frage, die so manchem Internet-Nutzer unter den Nägeln brennt, glasklar und fundiert beantworten: Die Verlierer des Halbfinales spielt um den 0,5-ten Platz.

8. Man wird ja wohl fragen dürfen

Ist die Zahl 14 glücklich? Ist es nachts kälter als draußen? Kommt Godot? Manche Fragen sind schlicht sinnlos. Das ist aber beileibe kein Grund, sie nicht zu googeln:

7. Geht im Internet alles? Bestimmt!

Wir shoppen online, treffen Freunde im Netz, sehen im Internet fern und schreiben Tagebuch, tauchen via Google Earth in Ozeane ab und flanieren via Street View durch Straßen in fernen Städten. Wir spielen im Web Poker und lesen unsere Tageszeitung. Wir werden früher oder später per Klick den Bundestag wählen. Im Internet ist alles möglich! Und mancher User fragt sich, ob es sich nicht auch heute schon vermeiden lässt, sich beim Ja-Wort gegenüberzustehen:

6. Kreuchende und fleuchende Flora?

Sicherlich könnte man den Unterschied zwischen Pflanzen- und Tierwelt neunmalklug mithilfe biologischer Fachtermini à la Zellbegrenzung, Plastiden, Vakuolen oder Plasmodesmen vs. Desmosomen herausarbeiten. Doch bei dieser Suggestion kann man sich eigentlich auf eine viel näherliegende Reaktion beschränken: den Facepalm.

5. Living in the Matrix

In was für einer Welt leben wir? Existieren Raum und Zeit tatsächlich? Wie steht es um die Beschaffenheit der Wirklichkeit? Vielleicht ist ja alles virtuell und die Welt eine Simulation, wie einzelne Modelle unseres Universums postulieren. Manchen Nutzern drängen sich in diesem Zusammenhang begründete existenzielle Fragen auf:

4. Das Web rückt die Welt enger zusammen

Das Internet macht die Welt zum globalen Dorf, wir kommunizieren binnen Sekunden mit Personen auf anderen Kontinenten, Grenzen verschwimmen. Das verunsichert selbst weltgewandte Nutzer und provoziert Fragen wie diese (die ihrerseits nunmehr einen Double Facepalm provozieren):

3. Was man sich sonst nicht zu fragen traut, fragt man Google

Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten, hieß es einmal so schön. Es ist faszinierend, wie Google so manch ehernen Grundsatz mir nichts, dir nichts über den Haufen wirft. Aber zur Antwort: ein klares Ja. In unseren Büroräumen halten wir beispielsweise seit längerer Zeit ein 0,3-Liter-Glas Wasser, das gerne über politische und weltwirtschaftliche Fragen nachdenkt, sich die Zeit mit Lesen vertreibt und mit seinem feinen, altersweisen Humor immer auch für einen klugen Scherz zu haben ist.

2. Halber Analphabetismus

Köche, die nichts schmecken, Maler, die farbenblind sind, wasserscheue Schwimmer, Veganer mit Soja-Allergie – all das mag es geben. Es geht aber immer noch einen Hauch grotesker, und zwar in Form von Google-Nutzern, die diese Suchphrase in die Suchmaske – wohlgemerkt – schreiben:

1. Aha, Sie waren das also!

Tja, man wähnt sich auf der sicheren Seite und dann geht alles ganz schnell: Ein unbedachter Klick, die Nachfrage des Systems nicht genau gelesen – und alle Lichter sind aus. Hach, sie war doch eigentlich ganz schön, die Zeit mit dem World Wide Web ...

Google Suggest hilft, Zeit zu sparen, und erweist sich hier und da als wirklich nützlich, hat sich aber auch als richtiger Spaßvogel etabliert, wenn man genau hinsieht. Für ein paar unterhaltsame Minuten in der Mittagspause ist dank Auto-Complete jedenfalls gesorgt. 🙂 Kennen Sie weitere kuriose Suchvorschläge? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

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5 thoughts on “Google Suggest: Zehn kuriose und schräge Suchvorschläge”

  1. sehr schöne sammlung schön ist auch die abfrage: “wie l”! einfach mal ausprobieren 🙂

  2. hahaha also Nummer 1 hat ihren Platz wirklich verdient :))

    überlege gerade, ob es wirklich sooo viele user gibt, die diese sachen “suchen”

  3. Mein Favorit ist: Hat Joghurt Gräten? (Ja, hat er? 😉 ). Ich habe gerade auch mal ein paar Sachen probiert und bin gestoßen auf:

    “Was ist” …
    – Pfingsten
    – Twitter
    – Abseits

    “Ich glaube, dass” …
    – “es auf der welt einen bedarf von vielleicht 5 computern geben wird”

    “Google ist” …
    – böse
    – schwul
    – ne Missgeburt

    “Obama ist” …
    – der Antichrist

    “Hip Hop ist” …
    – halbschwul

    “Sind Nazis” …
    – rechts oder links

    Kurios, wirklich kurios. 😉

  4. Hallo Google!

    Hör bitte auf, dich wie eine Frau zu verhalten.

    Lass mich meine Sätze beenden, bevor du anfängt zu raten und zu deuten!

  5. “Ich kann nicht schr…”
    ~Ich kann nicht schreiben~
    Ich kann nicht schreien

    Hä? Wie habe ich nur “Ich kann nicht sch…” geschrieben ..?

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