88 Tipps für Social-Media-Postings und RSS-Feeds

Im Rahmen zweier umfassender Studien hat Usability-Guru Jakob Nielsen den Umgang der Nutzer mit Informationen, die über soziale Netzwerke oder über RSS-Feeds verbreitet werden, analysiert. Die wichtigste Erkenntnis: Laut Nielsen bereitet es den meisten Unternehmen schon erhebliche Probleme, den Nutzern der eigenen Corporate Website mit ihren Kontrollmöglichkeiten befriedigende Nutzererlebnisse zu bieten. Die Schwierigkeiten potenzieren sich durch die Informationsverbreitung via RSS und Social Media – Nielsen spricht hier von einer "Mega-Informationsarchitektur". Zufriedenstellende Nutzererlebnisse können hier nur durch größte Sorgfalt sichergestellt werden.

In seiner Studienauswertung gibt Nielsen nun zahlreiche Empfehlungen, die auf seinen empirisch gewonnenen Erkenntnissen im Hinblick auf die Nutzererwartungen basieren. Wir fassen sie in Form von 88 Tipps zusammen und stellen Sie zur Diskussion.

    Inhalte

  1. Nur Nachrichten online stellen, die auf die Zielgruppen zugeschnitten sind.
  2. Pro Nachricht auf ein Thema beschränken.
  3. Die vorgegebene Kürze nutzen und präzise formulieren.
  4. Nicht mehr als 120 Zeichen pro Tweet verwenden, um Retweets zu ermöglichen.
  5. Die wichtigste Information an den Anfang der Nachricht stellen.
  6. Den Firmen- oder User-Namen nicht in der Nachricht wiederholen.
  7. Nur wichtige, mehrwertstiftende Informationen veröffentlichen.
  8. Falls möglich: Kontext zu anderen Inhalten im sozialen Netzwerk herstellen.
  9. Falls angebracht: Auf weiterführende Informationen auf einer externen Seite verlinken.
  10. Nicht auf die eigenen Websites verlinken.
  11. Immer deutlich angeben, wohin ein Link führt.
  12. Nur merkbare (Kurz-)Links verwenden.
  13. Nur auf Webseiten verlinken, die wichtige (Text-)Usability-Kriterien erfüllen.
  14. Keine identischen Nachrichten an mehrere soziale Netzwerke schicken.
  15. Keine Tweets auf Facebook posten, gerade wenn Twitter-typische Zeichen enthalten sind.
  16. Vorsicht bei Nachrichten, die aufeinander aufbauen!
  17. Informationen vermeiden, die nur für die eigenen Mitarbeiter interessant sind.
  18. Auf thematische Abwechslung achten.
  19. Für Zusatzinformationen auf Videos, für wichtige Informationen auf Texte verweisen.
  20. Videoinhalte exakt beschreiben
  21. Videoverwendung nicht übertreiben.
  22. Nur hochwertige Werbung und Specials anbieten, wenn die Nutzer sie erwarten.
  23. Diskret werben!
  24. Zwischen Werbeinhalten und Nachrichtenmeldungen abwechseln.
  25. Nachrichten auf Tipp- und Grammatikfehler überprüfen.
  26. Häufigkeit und zeitliche Organisation der Nachrichten

  27. Nachrichten regelmäßig versenden.
  28. Die Häufigkeit der Nachrichten darauf abstimmen, wie oft interessante, aktuelle Informationen geboten werden können.
  29. Geeignete Quellen sammeln, um regelmäßig Nachrichten zu versenden.
  30. Nicht zu häufig Nachrichten veröffentlichen.
  31. Wenn möglich: Nachrichten nach einheitlichem Zeitplan veröffentlichen.
  32. Aktuelle Nachrichten versenden.
  33. Nachrichten zu einem Zeitpunkt versenden, zu dem auch die Zielgruppe auf soziale Netzwerke zugreift.
  34. Sprache und Tonfall

  35. Sprachstil der gewohnten "Unternehmenssprache" anpassen.
  36. Unterhaltsam, aber informativ sein.
  37. Vorsicht mit Humor und damit Missverständnissen!
  38. Nachrichten in Sätzen verfassen.
  39. Keine Abkürzungen und Kurzzeichen benutzen
  40. Nur Nachrichten als Retweet wiedergeben, die dem Ton des eigenen Unternehmens entsprechen.
  41. Follower und Fans für sich einnehmen und Diskussionen fördern

  42. Wechselseitige Unterhaltungen unterstützen.
  43. Auf Fragen von Fans und Followern innerhalb von 24 Stunden antworten.
  44. Verfolgen, was andere Twitter-User über das eigene Unternehmen sagen.
  45. Sorgfältig auswählen, worauf man antwortet.
  46. Vorsicht bei Antworten auf Tweets, da die Follower den Kontext der Diskussion nicht kennen.
  47. Rückmeldungen von Fans und Followern erbitten, falls es angebracht ist.
  48. Nicht nach Vorschlägen auf Gebieten fragen, auf denen man selbst als Experte gilt.
  49. Vorsicht mit der Veröffentlichung von Inhalten, die von Nutzern generiert wurden.
  50. Freundschaftsanfragen innerhalb von 24 Stunden akzeptieren
  51. Den eigenen Followern seinerseits folgen.
  52. Seriösen Unternehmen und Organisationen folgen bzw. Freundschaften mit ihnen schließen.
  53. Profilinformationen und Profilgestaltung

  54. Unternehmensnamen möglichst in den Nutzernamen einbinden.
  55. Wenn möglich: Kurze Benutzernamen verwenden.
  56. Auf der Profilseite immer den offiziellen (Unternehmens-)Namen angeben.
  57. Eine kurze Beschreibung des eigenen Unternehmens ins Profil stellen.
  58. URL zu einer einschlägigen (eigenen) Website ins Profil stellen.
  59. Vermeiden, dass das Unternehmen mit einem bestimmten Alter oder Geschlecht assoziierbar ist.
  60. Ansprechendes, seriöses Profilbild verwenden.
  61. Nur ein Profilbild für alle Kanäle nutzen.
  62. Branchenübliches Profildesign verwenden.
  63. Offizielle Fanpage bei Facebook anlegen.
  64. PR für Social-Media-Präsenzen

  65. Links auf eigene Social-Media-Auftritte auf den eigenen Websites positionieren.
  66. Links auf Social-Media-Präsenzen in die Navigation der eigenen Website einbinden.
  67. Eigene Webseite anlegen, auf der die Aktivitäten in sozialen Netzwerken beschrieben werden.
  68. Auf der Website erklären, welche Informationen Nutzer in den sozialen Netzwerken erwarten.
  69. In E-Mails und Newslettern über die eigenen Social-Media-Präsenzen informieren.
  70. Im Print-Schriftverkehr, auf Auftragsbestätigungen usw. auf Social-Media-Präsenzen hinweisen.
  71. Hinweise auf Social-Media-Präsenzen in News, Blog-Artikeln usw. hin und wieder erwähnen.
  72. Falls Social Media nicht länger unterstützt wird, erklären, wie die User auch künftig informiert bleiben.
  73. Richtlinien für Artikel, die über RSS abonniert werden können

  74. Auf ein Thema pro Beitrag beschränken
  75. Nicht mehr als zehn Wörter im Titel nutzen.
  76. Die wichtigsten Informationen an den Anfang stellen.
  77. Im Artikelauszug den springenden Punkt des Artikels benennen.
  78. Immer einen zwei- bis vierzeiligen Auszug verwenden, der die Überschrift ergänzt und den Artikel zusammenfasst.
  79. Eigene Artikelauszüge erstellen, nicht einfach den ersten Absatz des Artikels verwenden.
  80. Informationsträchtige, wichtige Begriffe an den Anfang des Artikelauszugs stellen.
  81. Artikeltitel im Auszug nicht wiederholen.
  82. Präzise formulieren und Artikelumfang möglichst gering halten.
  83. Text so formatieren, dass Nutzer den Inhalt schnell überfliegen können.
  84. Wenn angebracht: Informative Bilder verwenden.
  85. Reine Werbeartikel vermeiden.
  86. Beiträge regelmäßig veröffentlichen.
  87. Nicht zu viele Artikel auf einmal veröffentlichen.
  88. Artikel dann veröffentlichen, wenn es wahrscheinlich ist, dass die Leser auf ihre Feed-Reader zugreifen können.
  89. RSS-Feed bewerben

  90. Link zum RSS-Abo und erklärende Infos auf der Website prominent positionieren.
  91. "Nachrichten-Abo" statt "RSS-Feed" oder "RSS-Abo" verwenden.
  92. Kein RSS- oder XML-Symbol, sondern ein Nachrichten-Icon verwenden.
  93. Erklärungen zu RSS und Funktionsweise auf der Website anbieten.
  94. Deutlich darauf hinweisen, wenn ein Artikelzugriff registrierungs- oder kostenpflichtig ist.
  95. Auf der Abmeldeseite des Newsletters auf den RSS-Feed als alternative Informationsquelle verweisen.

Und? Finden Sie diese Maßnahmen sinnvoll? Die meisten sind es unserer Erfahrung nach ganz sicher, Einzelfälle wiederum sind gewiss streitbar. Welche Vorschläge halten Sie für zielführend, welche weniger? Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung in Form eines Kommentars. 🙂

Möchten Sie systematisch auf Social Media setzen und benötigen Beratung und Unterstützung? Möchten Sie Ihre Kampagnen und Präsenzen optimieren und mehr aus Twitter & Co. herausholen? Wir sind Experten für Unternehmenskommunikation und Social Media und helfen Ihnen gerne, bitte sprechen Sie uns unverbindlich an.

Weiterführende Informationen

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