Anforderungen an das Medium Plakat

Ein Plakat zu entwerfen bietet einen großen Gestaltungsspielraum. Die Gestaltung ist bei einer Plakat-Kampagne ein besonders kritischer Punkt, weil sie die spätere Wahrnehmung signifikant beeinflusst: Die Gestaltung entscheidet darüber, ob die Botschaft des Plakats beim Verbraucher ankommt, oder eben nicht.

Das Plakat als Sichtmedium

Grundsätzlich muss beachtet werden: Das Plakat ist kein Informations- oder Lesemedium, sondern ein Sichtmedium. Lesemedien, wie z.B. Anzeigen, werden tatsächlich gelesen, ein Plakat wird jedoch nur kurz angeschaut. Um dieser Tatsache bei der Gestaltung gerecht zu werden, muss die Ausgangssituation der Plakat-Wahrnehmung besonders berücksichtigt werden. Im Folgenden sind die wichtigsten Erkenntnisse aus einer Studie zur Werbewirkung von Plakaten zusammengefasst:

Die Ausgangssituation, in der ein Plakat wahrgenommen wird, ist zur Informationsübermittlung eher ungünstig:

  • Die Wahrnehmung eines Plakats geschieht peripher und unbewusst, häufig wird ein Plakat beim Vorübergehen nur mit einem einzigen kurzen Blickkontakt wahrgenommen. Das Interesse für das beworbene Produkt ist beim Betrachter in der Regel gering.
  • Mit zu berücksichtigen ist die Umgebung des Plakats: Fußgänger, Autos, Landschaft, Architektur usw. konkurrieren um die Aufmerksamkeit des Betrachters.

Zeitfenster: 1 ½ bis 2 Sekunden

Daraus ergibt sich eine anspruchsvolle Anforderung: Plakate müssen es schaffen die Werbebotschaft innerhalb von 1 ½ bis 2 Sekunden (!) zu kommunizieren, so das Ergebnis der Studie.

Um in diesem kurzen Zeitfenster überhaupt eine Botschaft transportieren zu können, müssen bei der Gestaltung des Plakats folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Die Werbebotschaft muss über starke Schlüsselreize kommuniziert werden. Am effektivsten sind starke Schlüsselbilder, die bereits für die beworbene Marke bekannt sind. Der Einsatz von Bildern erhöht die Produkterkennung.
  • Je weniger Informationen auf einem Plakat sind, desto schneller wird das Produkt erkannt.
  • Das Markenlogo muss in den Blickverlauf integriert werden.
  • Text sollte bei der Gestaltung keine große Rolle spielen, er wird auf einem Plakat kaum gelesen.
  • Die Gestaltung bestimmt den Blickverlauf.

Plakate haben primär eine „Reminder“-Wirkung. Das heißt sie werden nicht bewusst wahrgenommen, sondern man erinnert sich erst im Nachhinein daran („Das habe ich schon mal gesehen.“) Werden die oben beschriebenen Empfehlungen bei der Gestaltung nicht beachtet, verpufft evtl. die gewünschte Wirkung. Leider gibt es oft Plakate, die an vergrößerte Anzeigen aus Zeitschriften erinnern. Ganz passable Anzeigenmotive werden so in miserable Plakatmotive umgewandelt. Wenn Sie also ein Plakat planen, lassen Sie sich professionell beraten und erhöhen Sie damit die Werbewirkung. Gerne können Sie auch mit uns Kontakt aufnehmen!

Beispiel einer provokanten Plakatkampagne für das Händlerportal //Gartentechnik.com, die von //SEIBERT/MEDIA/DESIGN konzipiert wurde:


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