Reduce to the max: Warum Weniger in Web-Applikationen mehr ist.

Bei der Gestaltung von Websites geht es darum, Inhalte so zu präsentieren, dass sie für die Aufnahme und Wahrnehmung durch den User optimal aufbereitet sind. Wichtige Faktoren, die die Informationsaufnahme bestimmen, sind Struktur und Umfang einer Website.

Information Overload

Ein massives Informationsangebot, das dem User auf einen Schlag angeboten wird, überfordert ihn, da ab einem bestimmten Volumen diese Informationen vom Gehirn nicht mehr „verdaut“ werden können. Je mehr Informationen also auf einer Website sind, desto schwieriger wird es für den User, sich darin zurecht zu finden. Ein Beispiel für eine mit Informationen überladene Seite findet sich unter www.t-online.de (Screenshot vom 19.01.07):

Wer hier ankommt, ist erstmal verloren in der Informationsflut. Allein die Menge an Artikeln und Informationen erschlägt den User und führt dazu, dass er wahrscheinlich gar keine Einzelheiten, sondern nur eine große, unübersichtliche „Informationsfläche“ wahrnimmt. Auch diejenigen, die bereits wissen, welche Informationen sie benötigen, müssen einen großen Suchaufwand in Kauf nehmen: die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Weniger ist mehr

Weniger Informationen ziehen eher die Aufmerksamkeit auf sich. Für eine positive Wahrnehmung müssen diese dann aber auch gehaltvoll sein, ansonsten verpufft diese Wirkung ungenutzt.

Ein Beispiel für Reduktion auf das Wesentliche ist die Website des German Design Council (Screenshot vom 19.01.07):

Man kann hier erkennen, dass der Weißraum-Anteil enorm hoch ist. Die Reduktion auf die wichtigsten Elemente hilft bei der Wahrnehmung der Inhalte. Alle Informationen der Website können sofort erfasst werden. Voraussetzung dafür ist das Wissen darüber, was genau vermittelt werden soll. Es gilt das Motto: Qualität statt Quantität.

Wo genau man sich zwischen diesen beiden Extrem-Beispielen als Content-Anbieter bewegen möchte, ist individuell verschieden. Natürlich kann man als Informations-Provider den Informationsumfang nicht ohne weiteres beliebig reduzieren.

Generell kann jedoch festgehalten werden:

  • Die Informations-reduzierte Seite ist wesentlich besser für die menschliche Informationsaufnahme geeignet.
  • Je klarer die Struktur, desto eindeutiger die Positionierung und das Image einer Website.
  • Wichtige Infos bekommen durch die Reduktion auf das Wesentliche eine höhere Anziehungskraft.
  • Kommt der User auf eine aufgeräumte Seite, so fühlt er sich generell wohler als auf einer überladenen Seite. (Vergleich: Aufgeräumte Wohnung versus unordentliche Wohnung.)

Daher gilt also: Reduce to the max! In der Praxis bedeutet das, die Informationen, die dem Kunden angeboten werden, vorab (mit zusätzlichem Aufwand) zu filtern, zu strukturieren, und damit für Einfachheit und Klarheit zu sorgen.

Weitere Informationen:


Mehr über die Creative-Commons-Lizenz erfahren

ACHTUNG!
Unsere Blogartikel sind echte Zeitdokumente und werden nicht aktualisiert. Es ist daher möglich, dass die Inhalte veraltet sind und nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Dafür übernehmen wir keinerlei Gewähr.

One thought on “Reduce to the max: Warum Weniger in Web-Applikationen mehr ist.”

Schreibe einen Kommentar