Internet ist das wichtigste Medium im deutschsprachigen Raum

Studie: Stellenwert von Internet, TV und Buch untersucht

Mit der Feststellung, dass das Buch anno 2009 nicht mehr das Lieblingsmedium der Menschen im deutschsprachigen Raum ist, wird wohl kein Geheimnis ausgeplaudert. Der Buchhandel wollte es indes genau wissen: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband und Hauptverband des Österreichischen Buchhandels haben eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben und den Stellenwert des Buches vor allem im Vergleich zu TV und Internet hinterfragt.

Im Fokus der Studie haben zwar in erster Linie für den Buchhandel relevante Themen gestanden (Beliebtheit von Genres, Hardcover vs. Taschenbuch etc.), eine Frage allerdings ist von besonderem Interesse für Unternehmen, die im Web aktiv sind; nämlich die, auf welches der drei Medien Internet, TV und Buch die Teilnehmer keinesfalls würden verzichten wollen.

Web ist wichtigstes Medium und verweist Fernsehen und Buch auf die Plätze

Immerhin steht das Buch bei jedem sechsten Deutschsprachigen so hoch im Kurs, dass diese Personen es als das unverzichtbare Medium bezeichnen. Wenig überraschend rangiert der Medienklassiker in Sachen Priorität damit jedoch deutlich hinter seinen jüngeren medialen Konkurrenten. In der Tat erstaunlich ist vielmehr, dass sich offenbar die Gewichtung zwischen Internet und Fernsehen verschoben hat: Der Studie zufolge ist das Web das Medium, das die Deutschen, Schweizer und Österreicher für am wichtigsten halten; das Internet ist im deutschsprachigen Raum das Medium Nummer 1 und verweist TV und Buch auf die Plätze:

  • 31% der Befragten (und sogar 46% der Österreicher) können auf das Internet nicht mehr verzichten.
  • 25% der Teilnehmer möchten das Fernsehen am wenigsten missen.
  • 17% aller Befragten können sich am wenigsten ein Leben ohne Bücher vorstellen.

Nutzungsdauer: Internet knapp hinter TV und Radio

Auch im Hinblick auf die tägliche Nutzungsdauer bietet die Studie neue, interessante Zahlen auf (wobei hier nur die Angaben von Personen berücksichtigt worden sind, die das jeweilige Medium auch nutzen):

  • Fernsehen: 173 Minuten
  • Radio: 167 Minuten
  • Internet: 148 Minuten
  • Tageszeitungen: 42 Minuten
  • Zeitschriften: 30 Minuten
  • Bücher: 27 Minuten
  • Hörbücher: 17 Minuten

Fast zweieinhalb Stunden täglich bewegt sich der durchschnittliche Internet-Nutzer also im Web. Es dürfte sehr interessant sein, dieser Zahl künftige Erhebungen gegenüberzustellen. Eine Prognose, die Microsoft vor einigen Wochen veröffentlicht hat, geht jedenfalls davon aus, dass in Europa im Jahr 2010 die tägliche Internet-Nutzungsdauer die Zeit für den TV-Konsum übersteigen wird. Wir sind gespannt.

Soweit eine Bestandsaufnahme der sich weiter verändernden Mediennutzung, die eines deutlich macht: Das Internet ist kein Zeitvertreib und keine Spielerei, sondern ein etabliertes und ernstzunehmendes Kommunikationsmittel, das aus der medialen Welt nicht wegzudenken ist, dessen Stellenwert kontinuierlich steigt und in das es sich zu investieren lohnt. Das Web jedenfalls wächst trotz Krise.

PS: Als beliebtestes belletristisches Genre behauptet übrigens der gute, alte Krimi seine Spitzenposition. Manche Dinge ändern sich eben doch nie. 😉

Weiterführende Informationen

Zusammenfassung der Studie „Das Buch im Medienportfolio“ (PDF, 51 KB)
Online-Studie: Internet-Nutzung ist so hoch wie nie
Informationsquellen: Internet für Jüngere erstmals wichtiger als Zeitung
Prognose: 2010 zieht Internet an TV-Nutzung vorbei
Microsoft-Studie: Internet löst traditionelles Fernsehen ab


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