Twitter: Elf Erfolgsfaktoren für Unternehmens-Tweets

Gartners Hype Cycle sieht Twitter auf dem Höhepunkt: Der Anstieg der Nutzerzahlen ist ungebremst, die zu erreichende Zielgruppe groß und interessant. Zudem erleichtern mobile Applikationen den Zugriff und können externe Dienste Twitter über die API direkt ansprechen – ein massiver Vorteil gegenüber dem vermeintlichen Konkurrenten Facebook.

Zwar prophezeien die Gartner-Analysten Twitter nun einen gehörigen Abschwung – ob die orakelte vorläufige Ernüchterung jedoch demnächst tatsächlich eintritt, kann bezweifelt werden und bleibt abzuwarten. Davon abgesehen sollten Unternehmen Twitter heute grundsätzlich auf der Agenda haben. Wie können Unternehmen Twitter als Online-Marketing-Tool auf möglichst optimale Weise einsetzen? Einige Vorgehensweisen und Maßnahmen haben sich als strategisch sehr sinnvoll erwiesen.

1. Design-Anpassung

Twitter lässt sich an das Corporate Design des Unternehmens anpassen, und es ist nicht einmal besonders aufwändig, das Standard-Hintergrundbild gegen die Unternehmensfarben und das Logo auszutauschen. Diese Anpassung stiftet wichtige Identifikation und unterstreicht den Stellenwert, den der Kommunikationskanal Twitter für das eigene Unternehmen einnimmt; und sie ist rasch umgesetzt. Es muss eben nur gemacht werden.

Abb.: Der Twitter-Account von Martin Seibert bei //SEIBERT/MEDIA mit Corporate-Design-Anpassungen

2. Individueller Avatar

Auch der Avatar hat eine nicht zu unterschätzende Funktion. Es ist empfehlenswert, hier nicht mit dem Unternehmens-Logo zu arbeiten, sondern mit dem Foto einer Person – und am besten mit einem richtig coolen. Es kommt bei den Leuten schlicht und ergreifend besser an, wenn sie das Gefühl haben, mit einem Individuum, also auf Augenhöhe, und nicht mit einer anonymen Institution zu kommunizieren.

3. Personalisierter Account

Twitter ist Social Media, es geht um Dialog und um Kommunikation, und diese findet klassischerweise zwischen Menschen statt. Deshalb sollte der Twitter-Account nicht auf den Unternehmensnamen lauten, sondern offiziell von einer realen Person betrieben werden – auch wenn der Tweet in der Praxis wahrscheinlich nicht (ausschließlich) von dieser mit Inhalten befüllt wird. Die meisten Nutzer dürften es einfach persönlicher und angenehmer finden, dass nicht etwa Unternehmen XY tweetet, sondern beispielsweise ein Abteilungsleiter oder der CEO des Unternehmens XY.

4. Followern selbst folgen

Natürlich setzten Unternehmen Twitter nicht zum Selbstzweck ein, sondern um möglichst viele Personen zu erreichen. Es soll also ein möglichst großer, wachsender Kreis an Followern generiert werden. Hier hat sich insbesondere eine Regel etabliert: Wenn jemand den eigenen Tweets folgt, sollte man sich dafür „revanchieren“. Tatsächlich sind viele Twitter-Nutzer sehr restriktiv im Hinblick darauf, wem sie selbst folgen. Die Erfahrung zeigt jedoch: Abonniert man die Tweets eines neuen Followers nicht seinerseits, ist der Interessierte nach kurzer Zeit wieder verschwunden.

Das Argument, man könne seinen Account ab einer gewissen Anzahl von Tweets nicht mehr scannen und Twitter nicht mehr als Informationsmedium nutzen, ist inzwischen obsolet: Twitter hat mittlerweile eine Listenfunktion integriert, über die man konkret definieren kann, welche Tweets dargestellt werden sollen und welche nicht.

5. In Dialog eintreten

Twitter ist ein Kommunikationskanal, der nicht auf eine Richtung beschränkt ist: Wer Einbahnstraßenkommunikation betreibt, schöpft die Potenziale dieses Mediums nicht aus. Es genügt nicht, nur zu twittern und einseitig zu kommunizieren, sondern es ist wichtig, in einen Dialog mit den Followern und Twitter-Nutzern einzutreten. Zwar ist Dialog deutlich aufwändiger, weil er individuelle Reaktionen erfordert, aber der Austausch erhöht die Bindung eines Kunden oder eines Followers zum eigenen Unternehmen signifikant.

Es ist in diesem Zusammenhang auch sinnvoll, ein regelmäßiges Twitter-Monitoring zu betreiben: Was wird über das eigene Unternehmen gezwitschert, wo sind Reaktionen und Diskussionen angebracht? Twitter erlaubt direkte Kommunikation und Diskussion.

6. Alpha-Twitterern folgen

Es empfiehlt sich, den Twitter-Pionieren und Alpha-Bloggern mit sehr vielen Followern zu folgen und dadurch auch PR in eigener Sache zu betreiben. Viele dieser „Meinungsmacher“ beherzigen nämlich die angesprochene ungeschriebene Regel, Followern ihrerseits zu folgen, und haben entsprechende Scripte aktiviert. Tatsache ist: Wer beispielsweise renommierte Tech-Blogger wie Steve Rubel, Robert Scoble, Guy Kawasaki abonniert, hat diese Herren unversehens in der eigenen Follower-Gemeinde.

Der Rechnung ist natürlich, dass potenzielle Follower einen Gedankengang wie diesen verfolgen: Ein Tweet, den Steve Rubel liest (ob er das tatsächlich tut, sei dahingestellt), bietet wahrscheinlich ziemlich hochwertigen Content, das Folgen lohnt sich, die Hemmschwelle, den Follow-Button anzuklicken, sinkt. Dabei schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits geht es schlicht darum, Eindruck zu schinden. Andererseits kann man von den Tweets so kompetenter Leute natürlich selbst nur profitieren.

7. Mit renommierten Followern direkt kommunizieren

Darüber hinaus machen direkte Unterhaltungen mit so renommierten Leuten auf viele Twitter-Nutzer recht großen Eindruck. Es ist kein Aufwand, Guy Kawasaki auf einen Tweet hin persönlich anzusprechen, und dass der Angesprochene eventuell gar nicht antwortet, spielt dabei überhaupt keine Rolle: Ein Nutzer sieht, dass man sich offenbar persönlich mit Größen der Twitter-Gemeinde unterhält, und gewinnt den Eindruck, dass man selbst eine ziemlich bedeutende Rolle spielt und die Tweets wichtig sind.

8. Twitter-Account kommunizieren

Der Twitter-Account sollte in möglichst vielen Medien kommuniziert werden. So, wie heute standardmäßig die Website-URL auf der Visitenkarte und im E-Mail-Footer steht, werden auch Twitter-Feeds in immer stärkerem Maße gepusht. Es ist sinnvoll, den eigenen Tweet auch im eigenen Corporate Weblog, im eigenen Skype-Account, am Ende von Präsentationen, in den eigenen YouTube-Videos usw. zu kommunizieren.

9. Sich als Experte etablieren

Der Unternehmens-Twitter-Account ist ein Forum, um Expertise auf einem bestimmten Gebiet unter Beweis zu stellen und Kunden das im Unternehmen vorhandene Know-how zu demonstrieren. Nachrichten der Marke „Sitze jetzt im Zug nach da und da“ interessieren Follower der Corporate Tweets wohl kaum – für solche privaten und semiprivaten Nachrichten bietet sich naturgemäß Facebook an. Wer seine Follower gut bedienen, als Unternehmen von Twitter profitieren und Renommee aufbauen möchte, muss zeigen, dass er Expertenwissen besitzt und auf Inhalte setzen, die sehr themenspezifisch und expertenbasiert sind.

10. Tool-Unterstützung

Um seine Twitter-Aktivitäten koordinieren zu können, benötigt man Tool-Unterstützung. Das können getrost mehrere Tools sein. Besonders wichtig ist, dass der Twitter-Account von mehreren Personen genutzt werden kann und mehrere Redakteure Zugriff haben, damit die gesamte Verantwortung nicht an einer Person hängt.

11. Systematische Vorgehensweise

Last but not least gehören die Etablierung einer Kostenstrategie und eine systematische Vorgehensweise zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Man muss sich darüber Gedanken machen, wie häufig Tweets veröffentlicht werden und welche Inhalte sie haben sollen, man muss Themengebiete definieren, man muss einen regelmäßigen Veröffentlichungsrhythmus planen und sicherstellen.

Twitter ist ein unternehmensrelevantes Tool und eignet sich für gezielte, systematische Online-Marketing-Aktivitäten. Wenn man sich dazu entschließt, auf Social Media zu setzen und sich einen Kommunikationskanal wie Twitter zunutze zu machen, sollte man es aber auch gleichzeitig richtig angehen. Unsere Experten für Unternehmenskommunikation unterstützen Sie gerne bei der Entwicklung und Umsetzung einer wirksamen Strategie: Sprechen Sie uns an. Und zu den //SEIBERT/MEDIA-Tweets geht's hier.

Weiterführende Informationen

Facebook: Potenziale für Unternehmen und Aussichten
Auswirkungen eines Gast-Blog-Artikels bei TechCrunch
Hype Cycle 2009: Wo stehen Cloud Computing, Social Media und Unternehmens-Blogs
Looking for Mr. Goodtweet: How to Pick Up Followers on Twitter
How to Use Twitter as a Twool


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