Studie: Enterprise 2.0 und der Stand der Dinge

Social Media in Unternehmen ist ein junges Phänomen. Dementsprechend rar sind wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit der Nutzung von Enterprise-2.0-Tools gerade im deutschsprachigen Raum auseinandersetzen. Nun hat die centrestage GmbH aus Esslingen die Studie Enterprise 2.0 – Zehn Einblicke in den Stand der Einführung veröffentlicht.

Das Team hat Fallbeispiele von 72 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz recherchiert und untersucht, die Social-Media-Projekte realisiert haben. Die interessantesten Erkenntnisse:

  • Das Konzept Enterprise 2.0 ist reif für den Breitenmarkt. Unternehmen aller Größen und aus allen Branchen nutzen Social Software in der internen Unternehmenskommunikation.
  • Unternehmen, die auf Enterprise 2.0 setzen, können nicht nur die interne Vernetzung verbessern und ihre Flexibilität erhöhen, sondern sie erlangen auch handfeste Wettbewerbsvorteile.
  • Oft behindern etablierte (IT-)Strukturen die Einführung neuer Tools. Es ist erfolgskritisch, diese Strukturen zu modifizieren.
  • Eine erfolgreiche Einführung hängt weniger vom Tool an sich, als vielmehr von organisatorischen und unternehmenskulturellen Aspekten sowie den Anwendungsfällen ab.
  • Die Mitarbeiteraktivierung und die Generierung einer kritischen Masse von Teilnehmern bilden den Schlüssel für einen großflächigen Rollout im Unternehmen.
  • Das Vertrauen auf die sog. Graswurzelstrategie allein ist bei der Einführung selten zielführend. Vielmehr ist die Förderung durch die Unternehmensführung ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Bevor diese Erkenntnisse ausführlich analysiert werden, geben wir die Antworten auf wichtige Fragen wieder, die im Rahmen der Studie gestellt worden sind.

Wofür nutzen Unternehmen Enterprise-2.0-Konzepte?

  • Wissensmanagement: 65%
  • Unternehmensinterne Kommunikation: 35%
  • Marketing und PR: 33%
  • Ideen- und Innovationsmanagement: 19%
  • Projektmanagement: 17%
  • Kunden- und Partnermanagement: 11%

In der ersten Welle von Social Media in Unternehmen haben sich die meisten Firmen auf den Aspekt Wissensmanagement und darauf konzentriert, Strukturen zu schaffen, innerhalb derer das Unternehmens-Know-how strukturiert abgebildet werden kann. Nach wie vor fallen im Zusammenhang mit Enterprise 2.0 also zuerst die Stichwörter Zusammenarbeit und Teilen von Informationen.

Künftig werden sich Firmen, so die Studie, jedoch verstärkt auch für den Einsatz von Social Media für das Ideen- und Innovationsmanagement, das Projektmanagement sowie das Kunden- und Partnermanagement interessieren. Hier sehen die Unternehmen noch erhebliche Potenziale.

Welche Ziele verfolgen Unternehmen heute mit Social Media?

  • Informationsmanagement mit dem Ziel, Know-how zentral abzubilden und verfügbar zu machen.
  • Kommunikationsmanagement mit dem Ziel einer effektiven und effizienten internen Kommunikation.
  • Kollaborationsmanagement mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zu verbessern und zu fördern.
  • Identitäts- und Netzwerkmanagement mit dem Ziel, Transparenz und ein Bewusstsein für die Aktivitäten der Kollegen zu schaffen.

Unternehmen erwarten einen konkreten Return on Investment in Form zielgerichteter, effektiver Prozesse. In erster Linie soll wertvolles Mitarbeiterwissen zentral zugänglich sein und nicht verlorengehen. Vorrangiges Ziel ist es zudem, für jede kommunikative Tätigkeit bzw. jede Information einen möglichst effizienten Kommunikationskanal zu schaffen, dadurch sowohl Produktivität als auch Transparenz im Unternehmen zu erhöhen und so Marktvorteile zu erlangen.

Welche Social-Media-Tools bzw. -Konzepte setzen Unternehmen ein?

  • Wikis 69%
  • Blogs 61%
  • Networking Communities 44%
  • Micro-Blogging 35%
  • Social-Evaluation-Tools 32%
  • Podcasting 32%
  • Videosharing 32%

Insbesondere Firmenwikis und Blogs haben sich inzwischen auf breiter Ebene durchgesetzt und mittlerweile (auch hinsichtlich der technologischen Ausgereiftheit professioneller Software) ein Stadium erreicht, in dem sie tatsächlich produktiv genutzt werden können. Zudem haben sich auch im Web angesagte mediale Ausprägungen wie Social Bookmarking, Micro-Blogging, Bewegtbild oder Podcasts zumindest in Form von Insellösungen in vielen Enterprise-2.0-Unternehmen etabliert.

In den folgenden Artikeln interpretieren wir wichtige Erkenntnisse und widmen uns einigen besonders interessanten Themen rund um Enterprise 2.0, die auch in der Studie aufgegriffen wurden, beispielsweise Einführungsstrategien und der Marktreife von Social Software.

Haben Sie Fragen zum Einsatz von Social Media im Unternehmen? Möchten Sie wissen, wie Sie von neuen Kommunikationsformen profitieren können oder benötigen Sie Unterstützung bei einem laufenden Projekt? Wir sind Experten für Unternehmenskommunikation, bitte sprechen Sie uns an.

Weiterführende Informationen

Unsere spezielle Seite mit Informationen rund um Firmenwikis
Hype Cycle 2009: Wo stehen Cloud Computing, Social Media und Unternehmens-Blogs?
Social Software: Der Wikipedia-Irrtum
Micro-Blogging im Unternehmen: Potenziale und Anwendung
Social-Software-Projekte: Woran die Einführung scheitern kann


Mehr über die Creative-Commons-Lizenz erfahren

Kompetenter und schneller User-Support für eure Atlassian-Tools zum monatlichen Festpreis Kompetenter und schneller User-Support für eure Atlassian-Tools zum monatlichen Festpreis Kompetenter und schneller User-Support für eure Atlassian-Tools zum monatlichen Festpreis Kompetenter und schneller User-Support für eure Atlassian-Tools zum monatlichen Festpreis
ACHTUNG!
Unsere Blogartikel sind echte Zeitdokumente und werden nicht aktualisiert. Es ist daher möglich, dass die Inhalte veraltet sind und nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Dafür übernehmen wir keinerlei Gewähr.

4 thoughts on “Studie: Enterprise 2.0 und der Stand der Dinge”

  1. Herzlichen Dank für die Kommentierung unserer Enterprise 2.0-Studie. Wir sind gespannt, wie in den folgenden Artikeln die Ergebnisse aufgegriffen und interpretiert werden.

  2. Vielen Dank für die ausführliche Zusammenstellung. Ich hoffe, dass Enterprise 2.0 Lösungen in den nächsten Jahren standardmässig in der Organisation integriert wird, wie heut zu Tage eine einheitliche Ordnerstruktur.

Schreibe einen Kommentar