Twitter als Staumelder: Wie sich Social Media auch im Alltag als besonders hilfreich erweist

Im //SEIBERT/MEDIA-Blog setzen wir uns häufig mit neuen Kommunikationskanälen und der Bedeutung von Social Media für die interne und externe Unternehmenskommunikation auseinander. Und das aus guten Gründen. Doch auch im Kleinen erweist sich zum Beispiel Twitter als hilfreich und nützlich. Lassen Sie mich heute einfach einmal eine kleine Geschichte erzählen.

Termine und volle Autobahnen

Vor einiger Zeit war ich auf der Autobahn A3 unterwegs zu einem Termin nach Würzburg, als ich im Radio von einem elendig langen Stau ab dem Seligenstädter Kreuz hörte. Nun sind Staumeldungen im Verkehrsservice selten sehr präzise, oft genug stellt sich der vermeintliche Stau einfach als hohes Verkehrsaufkommen heraus. Was heißt „Stau“ nun in diesem Fall? Rollt es trotzdem? Oder ist tatsächlich Stehen und Ins-Lenkrad-Beißen angesagt?

Kurzerhand bin ich auf einen Parkplatz gefahren und via iPhone auf die Seiten des ADAC gesurft. Hier das gleiche Bild: eine warnend eingefärbte Strecke, aber ebenfalls keine weiteren Informationen. Also habe ich beim ADAC angerufen. Die Empfehlung: „Befahren Sie die Strecke am besten gar nicht, schon weit vor dem Seligenstädter Kreuz kommen Sie in den Stau und können sich nicht mehr bewegen.“ Dennoch machte mich etwas stutzig: Ich befand mich schon längst auf dem eingefärbten Autobahnstück, das ich auf der ADAC-Seite gesehen hatte, doch von Stauanzeichen war weit und breit nichts zu sehen.

Ein Blick in den Autoatlas ergab zudem, dass alle halbwegs sinnvollen Alternativ-Routen ziemlich große Umwege waren. Wie sollte ich mich also entscheiden? Ewig über Landstraßen rumpeln oder das Risiko eingehen und hoffen, dass am Ende alles halb so wild sein wird?

Von der Autobahn auf den Social-Media-Highway

Um nicht völlig blindlings ins (Termin-)Verderben zu fahren, habe ich schließlich nochmals mein Smartphone befragt: Gibt es vielleicht bei Twitter irgendwelche Meldungen? Wenn Leute gelangweilt im Stau stehen, holen doch sicher einige von ihnen ihre Telefone raus und schreiben etwas darüber. Und – tatsächlich!

Der Fotobeweis

Parkplatz #A3 ... wie immer  on TwitpicNach der Eingabe einiger Suchbegriffe wie Stau, A3 und den Bezeichnungen einiger umliegender Autobahnen stieß ich in der Tat auf einen Nutzer, der sich auf einem etwas erhöhten Rastplatz befand und ein Foto der A3 geschossen und online gestellt hatte: In der einen Richtung war alles frei, in die Gegenrichtung staute sich der Verkehr furchteinflößend.

Ich habe den Nutzer per Twitter kurzerhand kontaktiert und gefragt, in welche Richtung er denn fotografiert hätte. Der antwortete prompt, dass es sich beim Stau um die Strecke von Frankfurt in Richtung Nürnberg handele:

Nun wusste ich es definitiv: Radio und ADAC hatten recht. Auf einem Foto, das keine fünf Minuten alt war, konnte ich sehen, dass es offenbar wirklich ein großes Problem gab. Also habe ich mein Navigationssystem so programmiert, dass Autobahnen zu vermeiden sind, und bin via Landstraße und über die Dörfer in Richtung Würzburg gefahren. Trotz Tempo 80 habe ich mich einfach gut gefühlt, weil ich mehr Informationen über die Verkehrslage an der Hand hatte (und diese sehr hilfreich nutzen konnte), als mir ohne Internet und Twitter zur Verfügung gestanden hätte.

Fazit

Es ist tatsächlich von Nutzen, dass man über Twitter mobile Echtzeitinformationen bekommen kann. Es sind eben auch die kleinen Dinge, die Social Media so sinnvoll machen. An diesem Tag wurde mir jedenfalls einmal mehr bewusst, wie cool Twitter ist. 🙂 Und wenn Sie Ihre eigenen Twitter- und anderen Social-Media-Aktivitäten systematisch im Auge behalten und auswerten möchten, werfen Sie doch mal ein Blick auf TwentyFeet, das professionelle Egotracking-Tool.

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Weiterführende Informationen

Twitter: Elf Erfolgsfaktoren für Unternehmens-Tweets
Facebook: Potenziale für Unternehmen und Aussichten
Social Media: Wie die Band Blind Guardian Twitter, YouTube und Facebook vorbildlich nutzt
Die //SEIBERT/MEDIA-Informationsangebote im Überblick


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3 thoughts on “Twitter als Staumelder: Wie sich Social Media auch im Alltag als besonders hilfreich erweist”

  1. „Es ist tatsächlich von Nutzen, dass man über Twitter mobile Echtzeitinformationen bekommen kann.“

    Wissen wir das nicht schon seit längerem? Meiner Meinung nach reiht sich mit diesem Text eine weitere sehr nette Geschichte in die Liste der zahlreichen Zwitscherdienst-Erfahrungen ein. Social Media – „dein Freund und Helfer in jeder Lebenslage 2.0“ ist schon längst unter uns! Es geht nicht mehr um das „ob“ sondern vielmehr um das „wie“! Denn: Parken, Handy rausholen, ADAC Seite öffnen, Twitter aufrufen, Twitter durchsuchen, Kontakt aufnehmen, kommunizieren, etc. ist doch für uns praktische Menschen viel zu umständlich. Zumal man vorher noch nicht einmal weiß, ob man überhaupt geeignete Informationen findet.

    Es ist an der Zeit die vielen raffinierten Ideen raffiniert in einer Plattform zu vereinen. Die einzelnen Social-Media-Dienste müssen dabei als Puzzlestücke fungieren, die in ihrer Aggregation ein präzises hochaktuelles und individuelles Nachrichtenabbild ergeben.

    Dazu eine kleine Spinnerei meinerseits: Ich fahre an einem herrlichen Herbstsamstag bei strahlendem Sonnenschein die Autobahn entlang. Das Iphone ist seit Fahrtbeginn automatisch mit dem Bordcomputer verbunden. Auf einmal erreicht mich 5 km vor der nächsten Autobahnausfahrt rechtzeitig ein Warnsignal. Über den Internetdienst des Navigationssystems hat der Bordcomputer über die Internetverbindung des Iphones eine Staumeldung erhalten, die mit den Meldungen anderer Internetseiten verglichen wurde. Aufgrund der Übereinstimmungen wurden anschließend automatisch Twittermeldungen im näheren Umkreis durchsucht. Die daraus gewonnenen aktualisierten Informationen komplettieren nun die Staumeldung. Das Navigationssystem schlägt eine Alternativroute vor. Gleichzeitig wird dabei durch die Facebook-Integration erkannt, dass sich auf dieser Route ein Restaurant mit netter Aussicht befindet, weil ein Freund vor kurzem ein Foto davon gepostet hatte. Die Foursquare-Integration erkennt zusätzlich, dass sich derzeit zwei Freundinnen aus alten Schultagen dort befinden. Ich erlebe anschließend eine unvergessliche Stauumfahrung.

    Vielleicht klingt die Spinnerei noch ein wenig nach träumerisch-fantasivollem Wunschdenken, aber mit Erfindungen wie z.B. seesmic ist man von einer solchen Story nicht mehr weit entfernt!

  2. Ich verkneife mir mal die Frage, wie eine unvergessliche Stauumfahrung mit zwei Freundinnen aus alten Schultagen erlebt wird und pflichte bei: Ja, die Integration von ortsbezogenen Diensten ist eine große und wertvolle Entwicklung, die uns sicher noch bevor besteht. Aber komplex ist es auch. 🙂

  3. Mal ganz ehrlich. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Twitter-Nutzer gerade auf dem Rastplatz stand und ein Foto von der A3 macht. Hätte man auch einen Artikel geschrieben, wenn es kein hilfreiches Feedback gibt?

    Es werden eigentlich immer die positiven Beispiele in den Blogs und Newsseiten in den Fokus gestellt. Doch wie groß ist der tatsächliche Anteil der positiven Erlebnisse? Bleiben nicht auch ein Großteil der Anfragen bei Twitter unbeantwortet? Wenn man nicht gerade einen bekannten Namen hat und über mindestens 1.000 Follower verfügt kommen unbeantwortete Tweets häufiger vor, als man vielleicht denkt. Auf webevangelisten.de beschreibt Thomas Pfeiffer zum Beispiel, dass der Durchschnittsnutzer weniger als 100 Follower hat.

    Ich liebe solche kleinen Beispiele, die den Mehrwert von Diensten wie Twitter veranschaulichen. Meiner Meinung nach ist es aber ein Problem, dass Unternehmen/Personen, die sich mit dem Thema Social Media beschäftigen möchten, durch eine allzu positive Darstellung der Möglichkeiten ein einseitiges Bild erhalten könnten. An mancher Stelle wäre mir mehr Realismus lieber.

    Die Fiktion von Tobias finde ich übrigens ganz großartig!

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