Agile Organisation: Hackathons bei //SEIBERT/MEDIA

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Nach unseren einführenden Worten zum Thema //SEIBERT/MEDIA als agile Organisation beschäftigen wir uns nun mit einem speziellen Event in diesem Zusammenhang: Hackathons. Was es damit auf sich hat, warum wir Hackathons veranstalten und was sie bringen, beleuchten wir in diesem Artikel.

Schnell und unter Zeitdruck ein Ergebnis ausliefern

Die Initiative, dieses Konzept einmal bei uns auszuprobieren, ist direkt von einigen unserer Entwicklern ausgegangen. Der Tenor nach einigen Open Spaces: Wir würden gerne etwas machen, bei dem am Ende nicht nur vollgeschriebene Boards und Wiki-Dokumente herauskommen. Wir würden viel lieber etwas entwickeln.

Genau darum geht es bei einem Hackathon, siehe auch den englischsprachigen Wikipedia-Artikel zum Thema. Ziel ist es, unter Zeitdruck und in konzentrierter Arbeit innerhalb kurzer Zeit ein Produkt zu realisieren bzw. ein kleines Projekt umzusetzen. Was das für ein Produkt oder Projekt ist, plant und entscheidet allein das Hackathon-Team.

Bei uns dauern Hackathons 24 Stunden und haben sich inzwischen als regelmäßige Events im Wechsel mit Open Spaces etabliert.

Warum machen wir das? Immerhin frisst so eine Spielwiese zum Austoben jede Menge Arbeitszeit. Ist es sinnvoll, so viel zu investieren, nur um den Entwicklern eine Freude zu machen?

Hackathons sind kein Selbstzweck, sondern haben tatsächlich messbare und auch weniger gut messbare "weiche" Effekte.

Messbare Effekte: die Produkte

Der messbare Erfolg eines Hackathons ist in erster Linie das ausgelieferte Ergebnis, und oftmals ist das ein Produkt, das direkt in Betrieb gehen kann. Dabei geht es nicht um Schönheitspreise; Hacks, Workarounds, Rapid Prototyping und Quick-and-dirty-Lösungen sind ausdrücklich gewünscht. Das Ziel besteht ja darin, am Ende etwas Funktionierendes zu haben, auf dessen Grundlage man gegebenenfalls direkt weiterarbeiten kann.

Bei uns haben Hackathons zu erstaunlichen Ergebnissen geführt. Die Pic2Wiki-App ist eine Mobile-Anwendung, mit der sich Fotos vom mobilen Endgerät direkt ins interne Wiki eispielen lassen. Die mobile Version unseres Timetrackers zur Verbuchung der Arbeitszeit erleichtert gerade unseren häufig reisenden Beratern das Leben. Und unser Confluence-Hosting-Dienst InstaWiki, dessen Basis ebenfalls das Ergebnis eines Hackathons ist, wird von Kunden stark angenommen und rentiert sich.

Bei Hackathons entstehen also nicht nur Spielereien, sondern echte und auch betriebswirtschaftlich sinnvolle Lösungen mit hohem Innovationswert. Noch wertvoller sind unserer Ansicht nach jedoch die nicht unmittelbar messbaren Ergebnisse.

"Weiche" Effekte: Zusammenarbeit, Teambildung, Weiterbildung, Motivation

Offene Zusammenarbeit: Zu den qualitativen Effekten, die sich nicht unmittelbar beziffern lassen, gehören zunächst die Auswirkungen auf die Zusammenarbeit, und zwar über das Unternehmen hinweg. Die Entwickler arbeiten mit Kollegen aus anderen Teams zusammen und bekommen die Möglichkeit, von Leuten zu lernen, mit denen sie sonst in Projekten nicht so viel zu tun haben, und Blicke über den Tellerrand des Tagesgeschäfts zu werfen.

Selbstorganisierte Abstimmung und Teambildung: Hackathons sind völlig autonom. Das Team trifft alle Entscheidungen selbst und verständigt sich in Eigenregie zum Beispiel auch über Features, die ja in regulären Projekten der Kunde beziehungsweise der Product Owner vorgibt. Wie wird über das Produkt, die Umsetzung, die verwendete Technologie, die Funktionen entschieden? Diese selbstorganisierten Abstimmungsprozesse sind – auch für Beobachter – nicht nur sehr spannend, sondern haben auch wertvolle Teambildungseffekte.

Weiterbildung: Außerdem bieten Hackathons den Entwicklern die Möglichkeit, sich mit Technologien zu beschäftigen, mit denen sie normalerweise nicht intensiv arbeiten, und ihre Kreativität auszuleben. Ein Hackathon mit seinen Weiterbildungseffekten ist eine wirklich coole Alternative zu klassischen Technologieschulungen und Workshops.

Motivation: Hackathons haben nicht zuletzt einen nicht zu unterschätzenden Motivationseffekt: Es ist eben mal etwas ganz anderes, nicht in einem Kundenprojekt mit all seinen Vorgaben zu arbeiten, sondern sich zusammen mit anderen in ein Abenteuer zu stürzen, eigene Ideen umzusetzen und sich mit etwas zu beschäftigen, das Spaß macht.

Muss eine agile Organisation unbedingt Hackathons durchführen?

Natürlich sind Hackathons keine Pflichtveranstaltungen, die jede agile Organisation unbedingt braucht. Jedes Unternehmen, das agile Methoden auf Bereiche über die Software-Entwicklung hinaus ausdehnen will, wird durch Experimente die individuell passenden Möglichkeiten und Elemente finden, um sich in diese Richtung weiterzuentwickeln. Als Inspirationsquelle sei hier auf die Agile Management Innovations (AMI) verwiesen, die die Kollegen von it-agile gesammelt und beschrieben haben. Mit diesen Ideen beschäftigt sich ein anderer ausführlicher Blog-Artikel.

Bei //SEIBERT/MEDIA sind wir zu der Überzeugung gekommen, das Hackathons einige unserer Unternehmenswerte sehr gut widerspiegeln und diese unterstützen: Teamwork und das gemeinsame Treffen von Entscheidungen, Eigenverantwortung, Veränderung, Offenheit. Daher halten wir Hackathons für sinnvoll und empfehlenswert.

Video: Hackathons bei //SEIBERT/MEDIA

In diesem Video aus unserer Online-Sprechstunde stellen Martin Seibert und ich das Hackathon-Konzept nochmals vor und diskutieren die gerade angeführten Aspekte:

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Weiterführende Informationen

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Warum agile Organisationen?
Managment 3.0 – Der Manager im agilen Unternehmen
Agile vs. Wasserfall-Modell: Was die Forschung sagt
Poster: Scrum auf einen Blick


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