Confluence-Betrieb in großen und geschäftskritischen Installationen (Teil 2)

confluence_logoNicht selten wachsen Confluence-Systeme so schnell, dass sie in kurzer Zeit zu geschäftskritischen Anwendungen werden, ohne dass der IT-Support mit der Skalierung richtig hinterher kommt. Im vorangegangenen Beitrag und in diesem Artikel bieten wir Tipps und Hinwiese, die dazu beitragen sollen, dass Ihre Confluence-Instanz die Anforderungen an eine geschäftskritische Anwendung erfüllt. Nachdem wir die Notwendigkeit dedizierter Harware und systematischer Monitoring-Prozesse näher besprochen haben, beschäftigen wir uns nun mit Confluence-Updates und der Etablierung von Load-Test-Umgebungen.

Etablierung strikter Upgrade-Prozesse

Jedes Unternehmen hat eine eigene Upgrade-Prozedur. Einige zentrale Empfehlungen sind in diesem Zusammenhang:

  • Ändern Sie nie mehr als eine Komponente gleichzeitig. Manchmal ist es verlockend, die Server-Hardware upzugraden, wenn Confluence aktualisiert wird, doch das ist nicht empfehlenswert, da das Einkreisen von Fehlern schwieriger wird.
  • Lassen Sie Confluence nach jedem Upgrade-Schritt einige Tage laufen, um sicherzustellen, dass alles fehlerfrei funktioniert.
  • Dokumentieren Sie jede Änderung detailliert, damit gegebenenfalls ein externer Dienstleister schnell Support bieten kann.
  • Behalten Sie Kopien aller Log-Dateien, die während des Upgrades produziert wurden, und notieren Sie jede Änderung zwischen den sukzessiven Neustarts.

Upgrade-Tests vor dem Upgrade der Produktivinstanz
Upgrades sollten stets in einer Staging-Umgebung getestet werden. Ehe Sie eine neue Confluence-Version ausrollen oder eine neue Version der Software oder Hardware, die Confluence verwendet (Datenbanksysteme, Anwendungs-Server, Datenspeicher usw.), sollten Sie das Upgrade mit echten Daten (Database Dump) in einer unabhängigen Umgebung testen.

Ein solcher Test könnte zum Beispiel ergeben, dass das neue Confluence-Release nicht kompatibel mit einem Plugin eines Drittanbieters ist, das einst installiert wurde, sodass die Plugin-Funktionalität nicht gewährleistet werden kann. Solche Aspekte sollten vor einem Rollout erkannt werden.

Ein einfacher Upgrade-Test könnte so aussehen:

  • Erstellen Sie einen Klon des Produktivsystems mithilfe eines Datenbank-Dumps. Dieser Klon mit den kopierten Confluence-Daten ist die Staging-Umgebung.
  • Upgraden Sie die Staging-Umgebung auf die neue Confluence-Version.
  • Bitten Sie ausgewählte Nutzer aus verschiedenen Abteilungen, im Staging-System die Seiten und Funktionen zu prüfen, auf die sie in der Regel zugreifen.

Für Kunden, die eine nicht produktive Confluence-Instanz als QS- und Staging-Umgebung nutzen möchten, stellt Atlassian Developer-Lizenzen zur Verfügung. Eine solche ist für Inhaber kommerzieller Lizenzen kostenfrei und beinhaltet wie eine normale Lizenz Updates für zwölf Monate ab Start der Gültigkeit der kommerziellen Lizenz. Nähere Infos finden Sie in unseren FAQ zum Thema Atlassian-Lizenzen.

Sicherheit durch Upgrades und Security-Fixes
Maximale Sicherheit ist die wichtigste Herausforderung für den Confluence-Betrieb. Atlassian investiert hier große Anstrengungen und stellt in sehr kurzen Intervallen Bugfixes, Minor Releases und Major Releases zur Verfügung.

Aus Sicherheitsgründen sollte Confluence regelmäßig aktualisiert werden. Dies hat tatsächlich Einfluss auf die Uptime des Systems, da Atlassian regelmäßig Updates ausliefert, die auch Security-Fixes enthalten. Natürlich muss die gesamte Infrastruktur rund um Confluence ebenfalls robust sein (Betriebssysteme, Web-Server, Anwendungs-Server, Netzwerke usw.).

Load-Test-Umgebungen

Viele Kunden stellen die Frage: "Wie viele Nutzer und Bereiche kann ich in Confluence anlegen und welche Hardware bietet die besten Voraussetzungen?" Die Antwort lautet, dass es darauf ankommt, und zwar speziell auf die Anwendungsfälle und die Nutzungsszenarien.

Wenn die meisten User Confluence unregelmäßig nutzen, ist es kein Problem, auch mit 70.000 bis 100.000 Nutzern zu arbeiten. Wenn alle Nutzer allerdings Heavy User sind, die ständig in Confluence arbeiten, benötigt Confluence Tuning, um Performance-Verluste auszugleichen. Wenn die Seiten kurz sind und nicht viele Makros enthalten, ist die Situation eine andere, als wenn Makros, Hintergrundaufgaben und andere Features stark genutzt werden.

Wenn Ihr System groß ist (also beispielsweise mehr als 10.000 User hat oder über 1.000 Bereiche enthält, sehr intensiv genutzt wird (zum Beispiel auch schon 1.000 User, die das System ständig nutzen) oder geschäftskritisch ist, benötigen Sie eine oder mehrere Load-Testing-Umgebungen. Selbst wenn Ihre Instanz mit 20.000 Nutzern prima funktioniert, können 2.000 weitere Nutzer das System über die kritische Schwelle bringen.

Das folgende Vorgehen ist empfehlenswert:

  • Setzen Sie eine Umgebung auf, die Ihrer Produktivinstanz entspricht
  • Sammeln Sie Statistiken aus Ihrem Produktivsystem
  • Belasten Sie die Load-Testing-Umgebung regelmäßig mit einer ebenso hohen oder etwas höheren Nutzung
  • Analysieren Sie die Skalierungsmuster von Confluence

In diesem Zusammenhang bieten sich die Load-Testing Scripte an, die Atlassian zur Verfügung gestellt hat.

Tuning

Wie jede Anwendung benötigt Confluence Tuning, wenn es intensiv und von vielen Usern genutzt wird. Confluence bietet unter vielen Konfigurationen eine gute Performance, doch es gibt keine spezifische Konfiguration, die für die beste Performance sorgt.

Dieses Thema haben wir in zwei separaten Artikeln bereits ausführlich behandelt und verweisen an dieser Stelle auf unsere Beiträge Performance-Tuning-Tipps für Confluence Teil 1 und Teil 2.

Weiterführende Infos

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