Eric Ries hat die drei As einer Metrik so beschrieben: Actionable, Accessible und Auditable. In diesem Artikel möchte ich teilen, was unserem Ansatz zufolge dazugehört, dass eine Metrik "accessible", also zugänglich ist.
Was sind zugängliche Metriken?
1. Jeder kann sehen, was los ist
Der erste Teil besteht darin, das Metriken-Dashboard allen verfügbar zu machen (auch Beratern und Investoren).
"Ein Geschäft sollte wie ein Aquarium laufen, in dem jeder sehen kann, was vorgeht."
Jack Stack, The Great Game of Business
2. Sind verständlich für das ganze Team
Das bringt eine zweite Herausforderung mit sich: Es soll sichergestellt sein, dass diese Metriken für alle verständlich sind – nicht nur für die Techniker oder die Marketing-Leute. Der Lackmustest, um das zu validieren, ist für mich, dass jeder im Team kurz auf die Metriken schaut und diese einfache Frage beantworten kann: "Machen wir schnell Fortschritte?"
Das war die Herausforderung, die ich meinem Team auferlegt habe, als wir das Dashboard für unser Produkt USERcycle entwickelt haben, das sich Dave McClures Modell der Piratenmetriken stark zunutze macht.
Sehen wir uns an, wie wir’s gemacht haben.
Das Trichter-Diagramm
Der offensichtliche Startpunkt war der, ein Trichter-Diagramm wie dieses zu nutzen:
Trichter-Diagramme haben den Vorteil, dass sie einfach und visuell sind. Sie scheitern, wenn man zwei Trichter nebeneinander setzt.
Schnell: Haben wir der Abbildung unten zufolge im Juni Fortschritte erzielt?
Wahrscheinlich mussten Sie die Zahlen sorgfältig studieren, um das zu bestimmen, denn die Visualisierung selbst beantwortet diese Frage nicht. Das war nicht gut genug.
Eine Option war, mit proportionalen Trichtergrößen zu spielen.
Wir könnten den Trichter proportional breiter machen:
Oder proportional schmaler:
Aber das macht die Dinge nur schlimmer!
Wie wäre es mit Indikatoren wie Verkehrsampeln?
Jetzt kommen wir immerhin irgendwo hin. Dennoch leistet die Trichter-Metapher hier nicht wirklich einen Beitrag. Warum also beibehalten?
Balkendiagramme sind noch einfacher und besser
In der Version unten haben wir das Trichterdiagramm durch ein viel einfacheres Balkendiagramm ersetzt (und sind ein paar zweifelhafte/störende Informationen losgeworden), was das Vergleichen der relativen Größen deutlich erleichtert. Da die Veränderungen der Metriken jedoch typischerweise gering sind, werden weiterhin Ampelzeichen benötigt.
Können wir es noch besser? Während wir die Visualisierung aufgeräumt haben, setzen wir immer noch voraus, dass der Leser weiß, ob eine Retention Rate (Verbleibquote) von 50% nun gut oder schlecht ist. Was, wenn jemand das nicht weiß?
Der Bullet Graph
Dann sind wir über den Bullet Graph gestolpert, den Stephen Few entwickelt hat und der das basische Balkendiagramm um zwei mächtige Verschönerungen erweitert.
Die erste ist die Verwendung von (farbblindenfreundlichen) Hintergrundfüllfarben, anhand derer sich die Werte für schlecht, zufriedenstellend und gut ermitteln lassen:
Wer ein solches Dashboard nutzt, kann nicht nur sagen, ob die Metriken sich verbessert haben, sondern auch, ob sie eigentlich gut sind oder nicht.
Die zweite Sache, die der Bullet Graph einführt, ist ein Marker-Symbol, das sich dazu eignet, ein Vergleichsmaß zu enkodieren:
Wir haben uns für das Marker-Symbol entschieden, um die Werte des Vormonats zu integrieren und gleichzeitig den Chart für Mai dabei komplett zu eliminieren und die Ampeln loszuwerden.
Ich gestehe, dass ein bisschen Akklimatisierung nötig sein könnte, aber schließlich werden Sie sehr schnell sagen können, ob sich die Metriken des aktuellen Monats besser schlagen als die des Vormonats. Zusätzlich sparen wir jede Menge Farbe (Pixel), indem wir die sogenannte Data-to-ink-Ratio verbessern und so die Freunde der Datenvisualisierung glücklich machen.
"Vor allem anderen: Zeigt die Daten!"
Edward Tufte