Die unterschiedlichen Ausprägungen von Startups

Inspiriert von Kurt Vonneguts Gedanken über "einfache Ausprägungen von Geschichten", dachte ich mir, es könnte Spaß machen, ein paar Ausprägungen zu skizzieren, wie Startups aussehen:

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Dann fiel mir ein, dass Sarah Prevette mir schon zuvorgekommen war:

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Also entschied ich mich, ein anderes Set von Kurven zu skizzieren – solche, die verschiedene Ansätze zeigen, um zu überleben, bis der langsame Aufstieg einsetzt.

Erfolgreiche Startups sind die, die es schaffen, einen funktionierenden Plan zu finden, ehe die Ressourcen ausgehen. Obwohl Geld nicht die wertvollste Ressource ist, ist es für ein Startup dennoch wie Sauerstoff – zu wenig und es stirbt, zu viel und es kann explodieren. Der Schlüssel ist, sich mit einer Startbahn auszustatten, die lang genug ist.

Hier sind einige typische Ansätze, das zu tun.

Die Ausprägung des Nebenprojekts

Startup-Ausprägungen Nebenprojekte

Die meisten Projekte starten als Nebenprojekte mit geringen Geldinvestitionen und laufen häufig in der Freizeit. Während es möglich ist, auf diese Art etwas zu bauen und sogar in etwas Interessantes hineinzustolpern, bleiben die meisten dieser Teilzeitprojekte auch eben solche, denn der Lernprozess ist langsam und lässt Kunden-Learnings oft so lange außen vor, bis es zu spät ist.

Interessant ist, dass die meisten der anderen Ausprägungen auf dieselbe Weise beginnen. Ich würde behaupten, dass fast alle Startups als Nebenprojekte anfangen – oder anfangen sollten. Das größte Risiko, dem wir gegenüberstehen, ist das, uns dazu zu bringen, etwas zu bauen, das niemand will, und der größte Fehler, den wir machen, ist der, den Großteil unserer Anstrengungen in die Umsetzung zu investieren (Technologierisiko).

Statt direkt in die Entwicklung zu springen, habe ich immer empfohlen, zunächst Zeit in die Validierung zu stecken, ob wir etwas haben, das es wert ist, gebaut zu werden (dem Lean-Startup-/Customer-Development-Prozess folgend). Vieles davon kann ohne jeden Code getan werden.

Gleichwohl wird eine Zeit kommen (sofern Sie etwas Interessantem auf der Spur sind), in der doppelte Anstrengungen nötig sind, denn "Starten" ist meiner Meinung nach ab einem bestimmten Punkt nichts mehr, das man in Teilzeit machen kann – Es ist schon in Vollzeit schwer genug.

Die Ausprägung des Fundings

Startup-Ausprägungen Funding

Diese Geschichte beginnt auf dieselbe Weise, aber nach einigen initialen Anstrengungen werden zusätzliche Mittel durch diverse Stadien des externen Fundings verfügbar. Einige Unternehmen schaffen es, nur mithilfe des initialen Startkapitals ein gesundes Geschäft aufzubauen. Andere durchlaufen mehrere Funding-Runden – jede größer als die davor, was normalerweise auch in immer kürzeren Zeitspannen bis zum Verbrauch des Kapitals resultiert (getrieben von der Notwendigkeit, Wachstum zu präsentieren).

Nach den frühen Runden bleiben dem Startup nur drei Möglichkeiten: dass ihm die Ressourcen ausgehen, akquiriert zu werden oder an die Börse zu gehen. Das ist selbst dann der Fall, wenn das Startup profitabel zu werden beginnt, denn es wurde mit dem Geld anderer Leute aufgebaut, die das Zehnfache an Ertrag erwarten. Die Hoffnung ist hier, dass eine Akquirierung oder ein Börsengang "Off-scale Happiness" generiert.

Die Ausprägung des Consultings

Startup-Ausprägungen Consulting

Diese Geschichte fängt damit an, dass das Unternehmen Umsatz/Profit durch Beratung generiert. Auf seinem Weg entscheidet sich das Unternehmen, selbst in den Bau eines skalierbaren Produkts zu investieren. Diese Unternehmen sind ihre eigenen prototypischen Nutzer und/oder haben Zugang zu Kunden, die die prototypischen Nutzer sind.

Das Problem ist hier, dass das Bauen guter Produkte wirklich schwer und der Beratungsumsatz nicht skalierbar ist – man muss jeden Dollar aktiv verdienen. Jede Stunde, die in das Projekt gesteckt wird, geht zulasten fakturierbarer Arbeitszeiten, was schwierig zu realisieren ist – das Beratung-Produkt-Gefälle.

37signals ist das Paradebeispiel dafür, dieses Gefälle erfolgreich zu handhaben. Interessant ist, dass sie (und weitere, die das zuwege gebracht haben) andere Dinge hatten, die für sie weitergelaufen sind (zum Beispiel großartiger Content, Bücher, Workshops, Ruby on Rails usw.) und die die meisten anderen Consulting-Unternehmen nicht haben. Damit sieht ihre Geschichte mehr wie die folgende aus.

Die Ausprägung des Bootstrapping

Startup-Ausprägungen Bootstrapping

Diese Ausprägung ähnelt anfangs der Consulting-Kurve. Der Hauptunterschied ist hier, dass ein bewusster Schwerpunkt darauf gelegt wird, diverse skalierbare und fremdfinanzierte Umsatzquellen zu bauen.

Skalierbarer Umsatz ist Geld, das Sie im Schlaf einnehmen oder mit einer "effektiven" Stundenrate, die hoch genug ist, um Startbahn-Kilometer zu kaufen – etwa E-Book-Verkäufe, Workshops, SaaS-Produkte.

Fremdfinanzierter Umsatz fügt dem Unternehmen über das Geld, das er hereinbringt, noch weiteren Wert hinzu, zum Beispiel hilft die Lizenzierung Ihrer Plattform, technische Risiken zu entschärfen, der Verkauf von E-Books hilft, eine Channel-Plattform zu bauen usw.

Diese passiven Einnahmequellen bieten die Möglichkeit, mit diversen Produkten zu experimentieren und die Anstrengungen bei den meistversprechenden von diesen zu verdoppeln. Der Unterschied zur Consulting-Ausprägung besteht darin, dass man am Ende reicher an Zeit ist. Zeit ist die wertvollste Ressource und die meisten Startups sterben, weil sie nicht ausreichend darauf achten.

Bootstrapping und das Einsammeln externer Mittel schließen sich nicht aus und viele Unternehmen tun das, um einfach das Wachstum zu beschleunigen.

Dieser Artikel wurde im Original am 20. September 2011 unter dem Titel The Simple Shapes of Startups von Ash Maurya veröffentlicht. Ash Maurya gehört zu den führenden Köpfen der internationalen Gründerszene und ist einer der renommiertesten Experten für Lean Startup und Customer Development. Seinen Weblog finden Sie unter http://practicetrumpstheory.com. Die Website seines Unternehmens Spark59 erreichen Sie unter http://spark59.com. Mehr Fachartikel bietet unser Lean-Special.

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