Geschäftsmodelle vs. Business-Pläne

Haben Sie jemals einen Business-Plan geschrieben? Hat Ihnen der Prozess Spaß gemacht? Oder vielleicht gehören Sie zu den Glücklichen, die niemals einen schreiben mussten.

Die meisten Leute hassen das Schreiben von Business-Plänen.

Es dauert zu lange. Es endet damit, dass wir uns die meisten Antworten ausdenken. Und das Schlimmste ist, dass die Leute, die uns dazu bringen, diese Pläne zu schreiben (z.B. Investoren), sich nicht mal die Zeit nehmen, sie zu lesen. Stattdessen entscheiden sie sich für kürzere Versionen wie die Executive Summary auf einer Seite, den Zehn-Seiten-Foliensatz oder den Elevator Pitch von 30 Sekunden.

Aber die Kein-Plan-Alternative ist auch nicht die Lösung.

Das wäre, wie ein Haus ohne Bauplan zu bauen. Es mag zwar wie die schnellste Alternative erscheinen, die Kernannahmen des Geschäftsmodell nur im Kopf zu haben, aber wir müssen uns vor den Realitätsverzerrungs-Feldern in acht nehmen, die Entrepreneure heimsuchen.

Halbwegs kluge Leute können alles rationalisieren, aber Entrepreneure sind besonders begabt darin.

Die meisten Entrepreneure starten mit einer starken initialen Vision und einem Plan A, um sie zu verwirklichen. Unglücklicherweise funktioniert Plan A zumeist nicht.

Statt einem mystischen perfekten Plan nachzujagen, brauchen wir einen gut dokumentierten Startpunkt und einen systematischen Prozess, um von unserem Plan A zu einem Plan zu gelangen, der funktioniert, ehe uns die Ressourcen ausgehen.

Hier kommt das One-Page-Geschäftsmodell ins Spiel.

Das Business Model Canvas auf einer Seite

Das Schreiben eines Buinsess-Plans kann gewiss eine gute Übung für den Entrepreneur sein, aber es dauert zu lange und (noch wichtiger) greift zu kurz im Hinblick auf seine wahre Bestimmung: die Förderung von Konversationen mit anderen Leuten als uns selbst.

Das Problem mit Business-Plänen ist nicht die Planung, sondern das Format.

Da es außerdem wahrscheinlich ist, dass sich Plan A sowieso als falsch erweist, brauchen wir etwas weniger Statisches und Rigides als einen Business-Plan.

Business Model Business Plan

Verglichen mit Business-Plänen ist die Erstellung eines einseitigen Geschäftsmodells:

  • Schnell: Statt uns Wochen oder Monate Zeit zu nehmen, können wir mehrere Geschäftsmodelle an einem Nachmittag umreißen.
  • Knapp: Weil unser Geschäftsmodell auf eine einzelne Seite passen muss, müssen wir unsere Worte sorgfältig wählen und auf den Punkt bringen. Das ist eine super Übung, um die Essenz unseres Geschäfts zu destillieren.
  • Portabel: Ein Geschäftsmodell auf einer Seite können wir viel einfacher mit anderen teilen, was bedeutet, dass mehr Leute es lesen und es häufiger aktualisiert wird.

Lean Canvas

So sieht ein One-Page-Geschäftsmodell aus:

Lean Canvas

Das Bild oben zeigt das Lean-Canvas-Format, meine Adaption des Business Model Canvas von Alex Osterwalder.

Wenn Sie schon mal einen Business-Plan geschrieben haben, werden Sie die meisten dieser Felder sofort wiedererkennen.

Ich vergleiche diese Felder mit Lego-Bausteinen. Wir können dieselben simplen Bausteine nutzen, um sowohl einfache als auch komplexe Modelle zu erstellen.

Lean Canvas Lego

Wie Lego-Steine führt auch das Canvas ein spielerisches und kreatives Element ein, was förderlich ist, um bahnbrechende Innovationen zu erreichen.

Aber noch wichtiger: Die leichtgewichtige Natur des Canvas ist passgenau für die Reise des Innovators, die sich am besten als eine Suche nach einem funktionieren Geschäftsmodell charakterisieren lässt. Das erfordert einen facettenreichen Angriffsplan (um zu vermeiden, bei einem lokalen Maximum zu enden) und ein agiles Mindset, das durch Vor-Ort-Lernen schnell adaptiert und weiterentwickelt werden kann.

Wie viele Leute halten ihr Geschäftsmodell aktuell? Mit einem Lean Canvas geht das nicht nur schnell, sondern es ist auch eine effektive Möglichkeit, in einem Raum voller externer Stakeholder die Story des Fortschritts unseres Geschäftsmodells zu erzählen.

Business Model

Fasziniert? Stellen Sie sich der 20-Minuten-Business-Model-Challenge auf http://leancanvas.com.

Dieser Artikel wurde im Original am 3. April 2016 unter dem Titel Business Models vs Business Plans von Ash Maurya veröffentlicht. Ash Maurya gehört zu den führenden Köpfen der internationalen Gründerszene und ist einer der renommiertesten Experten für Lean Startup und Customer Development. Die Website seines Unternehmens LEANSTACK und seinen Blog erreichen Sie unter http://leanstack.com. Mehr Fachartikel bietet unser Lean-Special.

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