Die Sessions und Vorträge der Konferenz Tools4AgileTeams 2016 (I)

Am 1. und 2. September 2016 ist Wiesbaden wieder ein Zentrum der Agile-Community: Zum fünften Mal findet in der hessischen Landeshauptstadt die von uns organisierte Konferenz Tools4AgileTeams statt. Wie schon in den letzten Jahren besteht die T4AT aus zwei Etappen - dem ersten Tag mit Open Space und Agile Games Night und dem zweiten Tag mit über 30 Vorträgen, Workshops und Sessions von renommierten Köpfen aus der Branche. Die Themen und Inhalte dieses eigentlichen Konferenztags wollen wir Ihnen an dieser Stelle nach und nach vorstellen.

Haben Sie schon Ihr Ticket für die Konferenz? Der günstige Early-Bird-Tarif gilt nur noch bis zum 1. August. Hier geht es zur Anmeldung für die Tools4AgileTeams:

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Hier sind aber nun die ersten Vorträge.

45 Minuten Disziplin (Rolf Dräther, Holger Koschek)

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Rolf Dräther

"Scrum ist leicht erklärt, aber schwer zu leben", so heißt es. Die Realität in agilen Projekten – auch in jenen, die nicht nach Scrum arbeiten – bestätigt diese Aussage vielfach:

  • Der User Story “Als <Rolle> möchte ich <Funktion>, um <Motivation/Nutzen>” fehlt immer wieder der dritte, entscheidende (aber schwer zu formulierende) Teil.
  • Das Team soll selbstorganisiert arbeiten und doch “regiert” jemand ein ums andere Mal von außen hinein.
  • Die Definitions of Ready/Done sind mustergültig erstellt, werden jedoch nicht bei jeder User Story konsequent überprüft.
  • Ein festgelegtes WIP-Limit wird immer wieder verletzt.
  • Die Velocity soll bestimmt werden, aber die Basisdaten werden nicht konsequent gemessen und notiert.
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Holger Koschek

Warum ist das so? Reicht das agile Wertesystem nicht aus, um die wohlüberlegten und nachweislich funktionierenden agilen Vorgehensweisen erfolgreich zu nutzen? Was brauchen die Teams, um noch erfolgreicher Produkte zu entwickeln, sprich: das Richtige richtig zu machen?

Wir glauben, dass der agile Werkzeugkasten, gefüllt mit Konzepten, Prinzipien und Praktiken, seine Wirksamkeit nur dann voll entfalten kann, wenn er diszipliniert genutzt wird.

Leider hat das Wort "Disziplin" in unserer Kultur einen schweren Stand. Es wird oft im Widerspruch zur Kreativität gesehen. Wir wollen eine Lanze brechen für eine Tugend, die hilfreich wird, sobald man sie nicht zum Selbstzweck lebt. Und wir sind nicht allein. Bei unseren Recherchen sind uns viele disziplinierte Menschen aus verschiedenen Domänen (oder Disziplinen?) begegnet, die dieser Tugend einen Teil ihres Erfolgs verdanken.

Genau besehen, enthält der agile Werkzeugkasten sogar schon einige passende Tools, beispielsweise die Timebox. Aber wie können wir uns gegenseitig dabei helfen, noch disziplinierter zu sein, wo es für uns von Vorteil ist? Und wie können wir dabei sogar noch Freude haben? Einige Ideen wollen wir in dieser Session präsentieren, aber vor allem Teams dazu ermuntern, selbst über den vergessenen Wert Disziplin nachzudenken und Wege zu finden, um diesen sinnstiftend in den Projektalltag zu integrieren.

In die gleiche Richtung ziehen mit autonomen Teams (Manuel Küblböck)

Manuel Küblböck

Ein Erfahrungsbericht darüber, wie eine 200-Leute-Produktfirma versucht, Alignment über Strategie herzustellen, während die Ausführung autonomen Teams überlassen ist. Teilnehmer lernen, wie wir Firmenstrategie, team-getriebene OKRs, inkrementelles UX und Design und iterative Entwicklung verknüpfen, um dies zu erreichen.

Ich spreche darüber, wie wir

  • die Strategie im Blick behalten
  • den Teams ihre OKRs bestimmen lassen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass sie auf die Strategie einzahlen
  • UX und Design auf die Team OKRs fokussieren
  • unsere Entwicklungsanstrengungen steuern, um Resultate zu maximieren

Das PASSION-Modell (Marc Löffler)

Marc Löffler

Kennen Sie das: Das Team liefert nicht und immer sind die anderen Schuld? Das Internet ist voll von Ideen, was man denn als Nächstes probieren könnte. Leider neigen wir dazu zu vergessen, dass Tools oder Prozesse nur marginal zum Teamerfolg beitragen. Alles, was wir tatsächlich brauchen, ist ein passioniertes Team. Hier setzt das PASSION-Modell an. Dazu liefert es Werkzeuge, um einen "PASSION Health Check" durchzuführen und anhand der Ergebnisse die nächsten Schritte zu definieren.

Lessons Learned: In meinem Vortrag lernen Sie die Grundlagen des PASSION-Modells kennen und erfahren, wie Sie es in Ihrem Kontext nutzen können. Nach diesem Vortrag sind Sie in der Lage, einen “PASSION Health Check” durchzuführen und die ersten Schritte auf dem Weg zu einem passionierten Team zu machen – einem Team, dass Ihrer Konkurrenz das Fürchten lehren wird.

"Ich komme alleine nicht weiter" – Kollegiale Fallberatung im Reflecting Team (Viktoria Wenzelmann & Kristina Müller)

Victoria Wenzelmann

Als Coaches und agile Führungskräfte sind wir immer wieder vor Herausforderungen gestellt, für die wir ad-hoc alleine nicht die beste Lösung finden. Wir wünschen uns schnellen und umsetzbaren Input von unseren Kollegen, ohne dabei die Verantwortung abzugeben. Kollegiale Fallberatung setzt hier an und kombiniert beides: Das Reflecting Team ist eine Methode aus der Systemischen Beratung, um gemeinsam systematisch und ergebnisorientiert mehr als nur eine Handlungsalternative zu erarbeiten.

Dieser Workshop führt in die Methodik ein und bietet eine Plattform, erste Fälle mit Hilfe des Reflecting Team zu bearbeiten.

Entscheidungen treffen in der agilen Organisation (Ilja Preuß)

Ilja Preuß

Entscheidungen müssen in einem Unternehmen ständig getroffen werden. Wenn wir auf "Selbstorganisation" wert legen – wie können wir sie dann effektiv treffen?

Ich berichte aus unseren Erfahrungen aus elf Jahren selbstorganisiertem Unternehmen : Welche Entscheidungsverfahren haben sich für welche Arten von Entscheidungen bewährt? In welche Fallen sind wir getappt und wie sind wir heraus gekommen?

Lessons Learned:

  • Es gibt eine ganze Menge Entscheidungsverfahren neben Mehrheitsentscheid und Autokratie.
  • Welches geeignet ist, hängt vom Kontext ab (z.B. nötiges Commitment und Kritikalität).
  • Mit dem "richtigen" Verfahren können Entscheidungsprozesse immer noch schmerzhaft und unangenehm sein, die Entscheidung ist aber typischerweise befriedigend.

Vom Projekteiter zum Product Owner: ein Karriereschritt (Gerrit Beine)

Gerrit Beine

Der Product Owner ist maßgeblich für den Erfolg eines Projektes verantwortlich. Warum der Product Owner für agile Projekte eine größere Bedeutung hat als ein Projektleiter und warum es für Projektleiter einen Karriereschritt bedeutet, Product Owner zu werden, möchte dieser Vortrag deutlich machen.

Dabei werden sowohl die unterschiedlichen Herangehensweisen des Projektmanagements gegenübergestellt als auch die Aspekte beleuchtet, die Product Owner gegenüber Projektleitern im Vorteil sein lassen.

Lessons Learned: Die Hörer gewinnen eine neue Perspektive auf die Rolle des Product Owners. Statt den Product Owner nur als eine Art Requirements Engineer zu betrachten, lege ich den Fokus auf die Methoden und Werkzeuge, die üblicherweise nicht in den einschlägigen Seminaren unterrichtet werden und den Product Owner zu einer Rolle machen, die deutlich größere Verantwortung trägt als der klassische Projektleiter.

Agiles Team-Setup in Selbstorganisation (Robert Gies)

Robert Gies

Unternehmen, die das Ziel haben, sich in Richtung agile Organisation zu entwickeln, müssen sich zeitnah mit dem Thema "sinnvolle Teamstrukturen" auseinandersetzen. Welche Teamstrategie passt am besten zu meinem Unternehmen? Sind die Teams eher funktional oder cross-funktional ausgerichtet? Wie komme ich zu einer optimalen Skill-Verteilung und Teamgröße? Wie fördere ich Selbstorganisation und stelle sicher, dass alle Mitarbeiter optimal nach ihren Talenten und Interessen eingesetzt sind?

Wir haben uns bei Shopgate dazu entschlossen, die Mitarbeiter in der IT selbst entscheiden zu lassen, wie die Teamstruktur in Zukunft aussehen soll. Dazu haben wir wichtige Rahmenbedingungen vorgegeben und an einem Workshop-Tag mit 55 Mitarbeitern eine leistungsfähige agile Organisationsstruktur geschaffen. In diesem Vortrag berichten wir darüber, wie wir diese Herausforderung gemeistert haben und welche Erfahrungen wir daraus gewinnen konnten.

Starke Teams bei den Oscars (Christof Braun)

Christof Braun

Starke Teams haben häufig eine Team Charter, eine Art Team-Grundgesetz. Wie setzt sich eine Team Charter zusammen? Die einzelnen Bestandteile sind heute unsere Oscar-Kategorien (Ziele, Werte, Regeln,…) und wir werden anhand von Filmausschnitten diskutieren und bewerten, was denn wohl gute und schlechte Attribute für die Charter-Kategorien sind, und natürlich auch den Oscar für die jeweilige Kategorie verleihen.

Nach der Präsentation sollen die Teilnehmer Anregungen bekommen haben, um mit ihren Teams/ihrem Team eine gute und hilfreiche Team Charter zu entwickeln, die sich auf gute Ziele und Teamwerte stützt und es dem Team ermöglicht, selbst Regeln für sich zu finden.

Soweit der erste Track am Konferenztag der diesjährigen Tools4AgileTeams. Die Inhalte und Präsentatoren der drei weiteren Tracks stellen wir Ihnen hier in Kürze ebenfalls vor.

Die Tools4AgileTeams 2016 wird unterstützt von den folgenden Partnern:

Weiterführende Infos

Die Website zur Konferenz
Impressionen von der T4AT 2015
Das Programm im Überblick

ACHTUNG!
Unsere Blogartikel sind echte Zeitdokumente und werden nicht aktualisiert. Es ist daher möglich, dass die Inhalte veraltet sind und nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Dafür übernehmen wir keinerlei Gewähr.
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