Entrepreneurship: Aber wird das auch skalieren?

Als ich meinen Blog startete, habe ich oft mehr als acht Stunden mit einem einzigen Artikel verbracht. Einige meiner Entrepreneur-Freunde und Berater fragten, wie ich es mir leisten könne, mir so viel Zeit abseits meines Kerngeschäfts zu nehmen. Ich antwortete, dass diese Arbeit mein eigenes Denken klarer machen würde; außerdem wuchs meine Leserschaft, wenngleich in bescheidenem Ausmaß – es schien also so, als würde ich etwas Werthaltiges tun. Aber wird das skalieren? 16 Monate später schaffte ich es, auf Basis dieser Blog-Artikel einen Buch-Bestseller auszuarbeiten: Running Lean. Ich verkaufte mein Kerngeschäft und startete ein neues Unternehmen (LEANSTACK), das die Mission verfolgt, bessere Entrepreneure zu erzeugen.

In dieser Zeit fing ich an, mit der Idee herumzuspielen, einen Business-Plan auf einer einzigen Seite einzufangen – was mich zum Business Model Canvas führte, das ich weiter zum Lean Canvas verfeinerte. Die nächsten paar Jahre verbrachte ich damit, eine Innovationsmethodik zu entwickeln und zu testen, die Geschäftsmodellierung, Systemdenken und Lean-Startup-Prinzipien im Rahmen kleiner Workshops und Bootcamps synthetisiert. Aber wird das skalieren? Schneller Vorlauf zum heutigen Tag: Mehr als eine Million Leute nutzen das Lean Canvas und wir sind dabei, mit LEANSTACK in die Skalierungsphase überzugehen.

Wir sind besessen vom Mythos des Über-Nacht-Erfolgs, aber selbst Hypergrowth-Unternehmen wie Facebook, Airbnb und Slack sind alle durch den flachen Teil der Hockeyschläger-Kurve gegangen. Was noch wichtiger ist und was Paul Graham in diesem Artikel hübsch illustriert hat: Vor dem Product/Market Fit unskalierbare Dinge zu tun, ist die notwendige Kurbel, die wir brauchen, um den Wachstumsmotor zu starten und es über den Product/Market Fit hinaus zu schaffen.

Wenn Sie das nächste Mal jemand "Aber wird das skalieren?" fragt, nutzen Sie diese dreistufige Roadmap, um zu evaluieren, wo auf der Reise Sie sich befinden, und bleiben Sie standhaft!

1. Eingenommen sein von skalierbaren Problemen statt Lösungen

Wenn Leute uns nach Skalierung fragen, zielt das oft auf unsere Lösung ab statt auf das Problem, das wir zu lösen versuchen. Es ist weitaus wichtiger, ein großes Problem zu wählen, dass es wert ist, eines Tages gelöst zu werden, als sich darin zu versteigen, wie man es in der Zukunft absatzfähig skaliert.

Lösungen sind flüchtig, große Probleme nicht.

2. Von null auf eins gehen

Statt von Millionen Nutzern besessen zu sein, sollten wir uns damit beschäftigen, wie wir unseren ersten Kunden erschaffen. Das ist der erste Singularitätsmoment eines Produkts – wenn wir von nichts zum Erschaffen von Wert für einen Fremden übergehen.

Jedes Unternehmen, ob es Amazon, Google oder Facebook ist, hat so angefangen – mit einem Kunden, bevor es Millionen (oder Milliarden) wurden. Einen Kunden anzustreben, mag zu simpel erscheinen, aber das ist es nicht. Um einen guten Kunden zu kriegen, brauchen wir zehnmal so viele Leute, die unser Produkt aktiv nutzen. Um zehn aktive User zu kriegen, brauchen zehnmal so viele Leute, die an unserem Produkt interessiert sind. Um also einen guten Kunden zu generieren, müssen wir mit mindestens 100 Leuten starten. Doch nicht ganz so einfach...

Der Grund dafür, warum das so schwierig ist, besteht darin, dass wir eine Situation herbeiführen müssen, die für Jemanden verlockend genug ist, von dem, was er bislang tut, zu unserer Lösung zu wechseln.

Bevor unsere Kunden unser Produkt einstellen können, müssen sie erst ihre bestehenden Alternativen feuern.

3. Dann wiederholte Verzehnfachung, bis die Skalierung erreicht ist

Von null auf einen Kunden zu kommen, ist zwar absolut eine Feier wert, aber die Eins ist eine ziemlich einsame Zahl. Unsere nächste Aufgabe ist nicht das Aufskalieren, sondern die Etablierung von Wiederholbarkeit. Zielen wir auf die nächsten zehn Kunden ab. Dann schrauben wir das stufenweise hoch.

Breakout-Unternehmen wachsen nicht linear, sondern nichtlinear. Aus diesem Grund müssen wir in Zehnerschritten und nicht nur in Zweierschritten denken. Eine Verdopplung ist nicht leicht, aber sie gelingt oft dadurch, dass wir einfach mehr Ressourcen hinzufügen. Beispielsweise kann ein Ein-Mann-Dienstleister eine Verdopplung versuchen, indem er ein, zwei weitere Leute einstellt. Aber eine Verzehnfachung erfordert nichtlineares Denken. Sie erfordert Innovation, und die ist oft schwierig zu erreichen.

Bevor wir zehnmal so viele Kunden dazu bekommen, unser Produkt einzustellen, müssen wir oft unsere eigenen bestehenden Lösungen feuern.

Wenn wir mit dem Unternehmen in unsere eigene Skalierungsphase eintreten, besteht meine Aufgabe darin, mich selbst als Lösung zu feuern und andere Lösungen einzuführen, die es uns ermöglichen, Wert an zehnmal so viele Kunden wie im vorangehenden Stadium auszuliefern.

Dieser Artikel wurde im Original am 29. September 2016 unter dem Titel But, will it scale? von Ash Maurya veröffentlicht. Ash Maurya gehört zu den führenden Köpfen der internationalen Gründerszene und ist einer der renommiertesten Experten für Lean Startup und Customer Development. Die Website seines Unternehmens LEANSTACK und seinen Blog erreichen Sie unter http://leanstack.com. Mehr Fachartikel bietet unser Lean-Special.

ACHTUNG!
Unsere Blogartikel sind echte Zeitdokumente und werden nicht aktualisiert. Es ist daher möglich, dass die Inhalte veraltet sind und nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Dafür übernehmen wir keinerlei Gewähr.

Schreibe einen Kommentar