Scaled Agile: Interne Widerstände gegen die SAFe-Adaption überwinden

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Wenn Unternehmen sich näher mit der Implementierung von SAFe beschäftigen, stößt das Team häufig auf Widerstände innerhalb der Organisation. Um den Einführungsprozess so schmerzfrei wie möglich zu machen, ist es nötig, Bedenken und Blockaden durch Überzeugungsarbeit zu überwinden. Hier gibt es ein paar Praxisansätze, die sich in vielen Organisationen, die erfolgreich nach SAFe arbeiten, bewährt haben.

Erfolgreiche Praxisbeispiele

Bei Scaled Agile, der Organisation, die das Scaled Agile Framework entwickelt, sind diverse Erfolgsgeschichten zu finden, die die Implementierung von SAFe unterstützen sollen. Diese Fallstudien, Blogartikel und Videos können Unternehmen helfen, die Motive für die Veränderungen zu kommunizieren bzw. zu etablieren und sinnvolle Metriken für die Erfolgsmessung zu nutzen.

Doch SAFe ist ein komplexes Framework und für die Adaption gibt es kein todsicheres Rezept. Eine Grundvoraussetzung ist aber, dass alle Akteure im Unternehmen auf derselben Seite stehen und erkennen, warum die Veränderungen in Angriff genommen werden. Es ist die Kernaufgabe des Führungsteams oder der Lean-Agile Change Agents, dieses Alignment herzustellen und die Gründe unternehmensweit zu kommunizieren. Ein zentraler Erfolgsfaktor für die SAFe-Implementierung besteht darin, dass jeder weiß, warum seine Arbeit wichtig für die Ziele und die Mission des Unternehmens ist.

Die Erfolgsgeschichten sollen und können nicht als Blaupausen für die Implementierung dienen, sondern eher als Nachweise und Belege für die Erfolgsaussichten einer SAFe-Adaption. Ein tolles Beispiel ist die Fallstudie von Cisco, denen SAFe geholfen hat, die Verschwendung um 40 Prozent zu reduzieren.

Eine starke Führungsvision

Neben der Kommunikation mithilfe von Fallbeispielen und Praxisdaten sollte in der Organisation eine Führungsperson oder ein Führungsteam etabliert werden, das sich der Veränderung an sich widmet. Die Aufgabe dieser Leute sollte darin bestehen, die Vorteile der Veränderungen herauszuarbeiten und eng mit den Lean-Agile Change Agents zusammenzuarbeiten, um einen Implementierungsplan zu formulieren.

Dabei ist eine starke Vision mitentscheidend. Die Führungsperson oder das Führungsteam muss in der Lage sein, die Herausforderungen in den bestehenden Arbeitsprozessen zu identifizieren, Verbesserungsmaßnahmen bei Bedarf zu korrigieren und zu optimieren und als Orientierungspunkt zu dienen, an denen sich die ganze Organisation ausrichten kann.

Die richtigen Personen durch Training befähigen

Das Leadership-Team braucht außerdem erfahrene Führungskräfte, die wissen, welche Leute quer durchs Unternehmen besonders empfänglich und geeignet sind, um eine SAFe-Transformation voranzutreiben. Das können besonders intelligente, langgediente oder einflussreiche Persönlichkeiten sein. Das Ziel besteht jedenfalls darin, sie zu fachkundigen SAFe-Experten zu machen. Diese Personen werden Schlüsselspieler sein, wenn es darum geht, Widerstände gegen die Transition zu überwinden.

Am Anfang der SAFe-Implementierungs-Roadmap ist vorgesehen, die Lean-Agile Change Agents des Unternehmens zu trainieren. Und diese Leute müssen sorgfältig ausgewählt werden. Dabei sollten die folgenden Merkmale eine Rolle spielen:

  • Die Fähigkeit zum schnellen Lernen
  • Vertrauenswürdigkeit
  • Einfluss
  • Führungsstärke im eigenen Fachgebiet

Wenn das Team aufgestellt ist, sind die entsprechenden Schulungen nötig. Die kann im Grunde jeder erfahrene SAFe-Experte anbieten. (Wir empfehlen unsere Kollegen von KEGON mit ihren SAFe-Workshops, die auch im Remote-Format angeboten werden.)

Wenn sie dieses Training absolviert haben, sind sie SAFe Program Consultants, kurz: SCPs. Erst eine solide Schulung versetzt die Leute in die Lage, alle während des Transitionsprozesses auftretenden Fragen zu beantworten. Können sie das nicht, besteht die Gefahr, dass sich in den Teams Zweifel am Prozess an sich breitmachen. Und das kann den ganzen Implementierungsplan gefährden.

Ein Karrierevorteil für alle

Nicht zuletzt gibt es einen Vorteil, von dem alle Mitarbeiter profitieren, was wiederum ebenfalls helfen sollte, Widerstände zu überwinden. Heutzutage ist es ungewöhnlich, dass Angestellte ihr ganzes Berufsleben lang in ein und derselben Organisation arbeiten, wie es noch vor 20 oder 30 Jahren üblich war. Heute wechseln Mitarbeiter im Verlauf ihrer Karriere im Schnitt sieben Mal den Job. Und um den Job zu wechseln, müssen Leute Fähigkeiten erwerben und ausbauen.

Die SAFe-Adaption setzt sich in immer mehr Unternehmen aller Branchen durch. Job-Kandidaten mit Expertise und Erfahrung in SAFe-Umgebungen werden Vorteile haben und besser vorankommen. Mitarbeiter wollen keine Zeit investieren, um jeden neuen Kollegen von Grund auf mit den Prinzipien und der Terminologie von SAFe vertraut zu machen. Teams stellen lieber Leute ein, die dieses Wissen bereits mitbringen.

Für Menschen, die voraussichtlich nicht vorhaben, bis zur Rente im gegenwärtigen Unternehmen zu bleiben, ist das Erlernen von SAFe und all den zugehörigen Werkzeugen ein wichtiger Pluspunkt im Hinblick auf zukünftige Job-Aussichten.

Fassen wir zusammen: Alles in allem muss wohl jedes Team mit gewissen Widerständen rechnen, wenn es um die organisationsweite Implementierung von Veränderungen geht. Wir raten diesen Teams, dass sie sich mit den folgenden Instrumenten darauf vorbereiten:

  • Fallstudien und Praxisdaten, die die Notwendigkeit der Veränderungen untermauern
  • Eine vereinheitlichte, starke und einflussreiche Vision
  • Ein starkes, fachkundiges und empathisches Team, das für die Veränderungen verantwortlich ist
  • Das Wissen um die Vorteile für die Mitarbeiter in allen Teams und auf allen Ebenen des Unternehmens

Letztlich sind Tools und Frameworks immer nur so stark wie die Leute, die sie nutzen. Wenn Unternehmen gut auf die SAFe-Transition vorbereitet sind und der Implementierungs-Roadmap folgen, sollte es beim Umgang mit Widerständen weniger Herausforderungen geben.

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