Atlassian Jira wird nicht nur in der Cloud-Version kontinuierlich und intensiv weiterentwickelt, sondern nach wie vor auch in der Data-Center-Option, der On-Premise-Alternative für den Betrieb in der eigenen IT-Infrastruktur. In diesem Beitrag fassen wir mal zusammen, welche Features und Verbesserungen für Endnutzer und Administratoren mit den zuletzt ausgelieferten Releases von Jira Data Center hinzugekommen sind.
Advanced Roadmaps ist nun fest integriert
Advanced Roadmaps (früher Portfolio for Jira) ist mittlerweile ein nativer Teil von Jira Data Center. Dieses Feature-Set wird entwickelt, um Teams im Projektmanagement auf großer Skala zu unterstützen: bei der kapazitätsbasierten Planung, beim Tracken von Abhängigkeiten, bei der Verwaltung konkurrierender Prioritäten, beim Testen alternativer Szenarien. Ausführliche Infos zu dieser Integration finden Sie im separaten Blog-Beitrag über Advanced Roadmaps in Jira.
Verbesserte Mail-Vorlagen
Nun lassen sich E-Mail-Vorlagen für die Benachrichtigungen direkt aus Jira herunterladen. Nach der Modifizierung der Templates können sie wieder hochgeladen werden und das System sorgt dafür, dass sie an allen richtigen Stellen zur Verwendung kommen. Nach dem Update auf die aktuelle Jira-Version kopiert das System Standardvorlagen in das geteilte Home-Verzeichnis. Dadurch werden vorgenommene Änderungen für künftige Updates bewahrt, ohne dass dann zusätzliche Schritte nötig sind.
Anzeige von Bildanhängen in E-Mail-Benachrichtigungen
Eine kleine, aber wichtige Neuerung betrifft die E-Mail-Benachrichtigungen, die das System versendet. Wer Jira schon länger kennt, weiß, dass in den Mails die Bildanhänge der betreffenden Vorgänge nicht immer angezeigt werden. Jetzt enthält jedes Bild einen Sicherheits-Token, der es den Usern erlaubt, die Bilder in ihren Benachrichtigungen bis zu sieben Tage lang anzusehen (Voreinstellung). Mehr Details zu dieser Funktion gibt es direkt bei Atlassian.
Schnell die Vorgänge eines Epics einsehen
Es gibt eine neue Sektion namens Issues in epic in der Detailansicht eines Epics, wo schnell die zugehörigen Vorgänge vom Kanban-Backlog oder -Board zu sehen sind.
Einblicke in die Nutzung von Custom Fields
Jira-Administratoren wissen, dass zu viele Custom Fields die Jira-Instanz negativ beeinflussen und die Performance beeinträchtigen können. Aber herauszufinden, welche Felder gelöscht werden sollten, ist nicht ganz so einfach. Um Admins dabei besser zu unterstützen, enthalten alle Custom Fields nun Daten über die jeweilige Nutzung. Dadurch lassen sich wichtige und weniger wichtige Felder leichter identifizieren. Die beiden neuen Spalten Issues und Last value update zeigen, wie viele Vorgänge ein Feld verwenden und wann die letzte Wertaktualisierung war. Die Spalten sind sortierbar, sodass Admins schnell geeignete Kandidaten fürs Löschen finden sollten.
Gleichzeitiges Löschen mehrerer Custom Fields
Auch das nächste Feature bezieht sich auf Custom Fields. Nun gibt es eine Möglichkeit, mehrere dieser Felder auszuwählen und zu löschen, statt sie einzeln entfernen zu müssen.
Kontext von Custom Fields bei der Erstellung festlegen
Custom Fields können zwei Kontexte haben: globale und projektspezifische. Der globale Kontext ist bisher die voreingestellte Wahl gewesen, aber solche Custom Fields werden auf alle Vorgänge in der Instanz angewandt und können wie gesagt die Performance ausbremsen. Ein paar kleine Verbesserungen helfen nun dabei, den richtigen Kontext zu wählen. Jetzt besteht beim Erstellen des Feldes die Wahl des Kontextes. Und hier sollten Admins gut nachdenken, ob wirklich ein globaler Kontext nötig ist. Durch diese Option kann es gelingen, die Zahl der globalen Custom Fields zu begrenzen und die Jira-Instanz in Schuss zu halten.
Standardwerte für das Description-Feld konfigurieren
Atlassian hat eine Option eingeführt, um einen Standardwert für das Description-Feld zu konfigurieren. Mit einem Standardwert können Admins mehreren Vorgangstypen und Projekten somit Kontexte hinzufügen und zur Anwendung bringen. Im Administrationsbereich für die Systemfelder gibt es eine neue Seite zur Gruppierung von Out-of-the-box-Jira-Feldern. Zurzeit lassen sich hier unterschiedliche Kontexte mit Standardwerten nur für das Description-Feld hinzufügen und anwenden. Für andere Felder können Admins die Bildschirme sehen, mit denen sie assoziiert sind, und nach Bedarf weitere hinzufügen.
Verbesserter DVCS-Connector
Am DVCS-Connector gibt es einige Optimierungen, die es ermöglichen, Entwicklungsinformationen in Vorgängen zu sehen – allen voran eine verbesserte Performance, die helfen sollte, all die zahlreichen DVCS-Accounts effizienter zu managen, sowie der Support für GitLab.
Neben der Verbesserung des Polling-Mechanismus und dem Verschieben einiger Aktionen in Hintergrund-Threads gibt es etwas Feinschliff an der Oberfläche. Dazu gehören die Pagination, erweiterbare Sektionen und kürzere Ladezeiten, wodurch die DVCS-Accounts-Seite schneller und responsiver wird.
Weitere Neuerungen verbessern die Performance und die Verwaltung von Accounts und Repositories: Die Seite für DVCS-Accounts ist neu gestaltet; die Screens, die für die Integration genutzt werden, sind aufgeräumter; außerdem gibt es eine Suche. Darüber hinaus werden für diese Sektion nun Audit-Log-Ereignisse mit wichtigen Aktionen aufgezeichnet.
Login mit unterschiedlichen Identity Providern
Im Hinblick auf das Nutzermanagement bringt Jira eine spannende Neuerung mit: Administratoren können verschiedene Identity Provider in der SAML- und OpenID-Connect-Konfiguration definieren und den Usern beim Login die passende Wahl überlassen. Alle neuen Login-Methoden können auch unabhängig für Kundenportale in Jira Service Management aktiviert werden.
Sicherheit durch die Deaktivierung der Basisanmeldung
Im Rahmen der Integration von Identity Providern hat Atlassian gleich auch die Möglichkeit geschaffen, die Basis-Authentifizierung auf der Login-Seite und in API-Calls zu deaktivieren, da diese Login-Methode weniger sicher ist als Single-sign-on.
Personal Access Tokens
Die REST-API von Jira bietet endlose Möglichkeiten für Automatisierungen und die Integration anderer Systeme. Um hier eine zusätzliche Sicherheitsebene einzuziehen, lassen sich Personal Access Tokens erstellen, die eine sichere Alternative zur Authentifizierung mit Nutzernamen und Passwort bilden.
Einblicke in Nutzungsdaten
Jira bietet Administratoren und Datenanalysten jetzt die Möglichkeit zum Export der aktuellen Statusdaten, um sie zu Analysezwecken anschließend in eine BI-Plattform wie Tableau oder PowerBI einzuspeisen. Diese Daten können wir nutzen, um Reports und Visualisierungen zur Nutzeraktivität zu generieren, um auf Management-Ebene die Nutzung von Jira besser zu verstehen oder um bessere Entscheidungen im Hinblick auf die Nutzungsoptimierung zu treffen. Der Status des letzten Exports aus Jira lässt sich jederzeit überprüfen.
Migrationsassistent für Jira Cloud
Der Migrationsassistent für Jira Cloud ist mittlerweile mit Jira gebündelt. Kunden, die einen Umstieg auf das Cloud-Produkt vorhaben, finden in diesen Funktionalitäten Hilfestellungen und Automatisierungen für den Umzug von Projekten, Usern und Gruppen. Der Migrationsassistent ist unter Administration -> System -> Migrate to cloud zu finden.
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