Scrum Master, ein Ausbildungsberuf
Gut ausgebildete und erfahrene Scrum Master sind für jedes Unternehmen eine Bereicherung. Aber leider wird die Rolle immer weiter verwässert und die wenigsten Scrum Master können ihr volles Potential ausschöpfen, findet Marc Löffler. In seinem großartigen Vortrag auf der zehnten Tools4AgileTeams-Konferenz hat er ein flammendes Plädoyer für mehr gute Scrum Master gehalten.
Marc hat nämlich immer wieder die Beobachtung gemacht, dass viele motivierte Scrum Master schnell anfangen, sich zu langweilen, denn sie moderieren nur die Regel-Meetings im agilen Prozess und wissen nicht, was sie abseits der Scrum-Events machen sollen. Und das liegt daran, dass sie nur wenig oder gar keine Erfahrung in dieser Rolle haben.
Doch gute Scrum Master können und sollten in Unternehmen und Teams vielerlei Funktionen ausfüllen. Sie müssen sich um die Teamdynamiken kümmern, Konflikte lösen, als Spiegel für die Teams fungieren, Transparenz schaffen, das Thema Weiterbildung vorantreiben und anderes mehr. Und diese Fähigkeiten fallen nicht vom Himmel, sondern man muss sie lernen. Deshalb, so lautet Marcs erste These, ist Scrum Master ein eigenständiger Job und ein Ausbildungsberuf.
Selbstorganisation braucht Förderung
Seine zweite These ist: Selbstmanagement kommt nicht von alleine! Die Realität sei in zahlreichen traditionellen Organisationen so, dass Mitarbeiter sich einer Vielzahl von Grenzen und Regeln gegenübersehen und so gut wie keine Kenntnisse über diese Grenzen hinaus haben. Wenn in solch einem Unternehmen schließlich die offizielle "Erlaubnis" kommt und agile Prozesse auf Teamebene eingeführt werden sollen, beobachtet Marc häufig die Entstehung einer blinden Prozesstreue, die dem Mitdenken entgegensteht.
Und hier müssten Scrum Master die wichtige Aufgabe erfüllen, mit den einzelnen Leuten herauszuarbeiten, wie Agile im individuellen Setting funktionieren kann. Dabei können Marc zufolge unter anderem das Setzen klarer, schnell erreichbarer Ziele und eine klare Produktvision für alle Beteiligten (und nicht nur für das Management) wertvolle Dienste leisten.
Individuelle Stärken und ständige Reflexion
Marcs dritte These: Jeder Scrum Master ist einzigartig! Es sei ein Fehler zu versuchen, wie Kollegen in anderen Teams oder Unternehmen zu sein. Stattdessen sollte ein Scrum Master durch Selbstreflexion darauf hinarbeiten, sich seiner eigenen Werte klarzuwerden und seine Stärken sowie die Stärken im Team zu ermitteln.
Und diese Herausforderung führt direkt zu These vier: Regelmäßige Reflexion über sich selbst ist ein Schlüssel zur wirksamen Arbeit als Scrum Master! In den meisten agilen Teams sei Inspect & Adapt im Teamkontext üblich, allerdings oft zu wenig für die Scrum Master selbst. Eine Methode dafür: regelmäßige individuelle Retrospektiven.
Was Scrum Master in solchen Retrospektiven reflektieren sollten, welche Skills sie in ihrem Job wirklich brauchen, wie sie ihre Kräfte optimal bündeln, ohne auszubrennen, und wie eine erfolgreiche Scrum Master Journey aussehen kann, hat Marc Löffler in seiner inspirierenden Tools4AgileTeams-Session beschrieben. Hier ist die Aufzeichnung:
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Save the Date für die T4AT 2022!
Übrigens: Die nächste Ausgabe der Tools4AgileTeams ist bereits terminiert! Am 1. und 2. Dezember 2022 wollen wir die elfte T4AT-Konferenz begehen und können dann hoffentlich ein Hyprid-Event aus Präsenz- und virtueller Veranstaltung anbieten. Save the Date!
Weiterführende Infos
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