Taskboard-Forensik: Welche Geheimnisse gibt es dort zu entdecken?

Erkenntnisse zur gezielten Verbesserung

Klar, die Mitglieder eines agilen Teams schauen jeden Tag auf ihr Taskboard. Trotzdem gibt es dort vieles zu entdecken, was man erst auf den zweiten oder dritten Blick sieht. Der zweite oder dritte Blick betrachtet das Board nämlich aus einer anderen Perspektive: der Zahlenwelt der Reports und Diagramme.

Was offenbart uns unser Taskboard, wenn wir es aus der Warte der Reports und Diagramme anschauen? Und wie können wir das nutzen, um uns zu verbessern?

Das hat Reiner Kühn in seiner Session auf der zurückliegenden zehnten Tools4AgileTeams-Konferenz anhand eines Ansatzes aufgezeigt, den er Taskboard-Forensik nennt. Und wie bei der Forensik im Kriminalfall versucht man auf diese Weise, Zusammenhänge zu finden, die dann zu Mustern werden – und schließlich zu einer Erkenntnis, die es erlaubt, gezielt besser zu werden.

Ein besseres Prozess- und Methodenverständnis

Anderes als im Krimi dreht es sich hier jedoch nicht darum, einen Täter zu identifizieren und seiner Strafe zuzuführen. Der Fokus liegt vielmehr darauf, dass Teams besser verstehen, wie sie arbeiten. Das Ziel der Taskboard-Forensik besteht darin, das Prozess- und Methodenverständnis zu verbessern und über Optimierungen ins Gespräch kommen.

Um das zu erreichen, untersucht ein Forensiker mit dem Team das Board auf Struktur (Spalten, Lanes, Farben), Menge (Blockaden, Engpässe, Tickets per Person) und Qualität der Tasks (z.B.: Was sind typische Tickets?). Außerdem werden Reports und Diagramme (Burndown Chart, Cumulative Flow Diagram) analysiert.

Leider betrachten nur wenige Teams mit ihren Agile Coaches oder Scrum Mastern diese Zahlenwelt. Das mag Reiner zufolge zum einen daran liegen, dass eine solche Datenanalyse zumindest zu Beginn zeitintensiv ist. Zum anderen bringt sie auch mal unliebsame Erkenntnisse an die Oberfläche – und wahrscheinlich wird diese Arbeit gerade deswegen oft nicht besonders hoch priorisiert.

Übrigens rät Reiner dazu, Forensiker mit guten sozialen Skills (Zuhören und das Stellen der richtigen Fragen!) und mit besten Kenntnissen über die Methode sowie über die Kennzahlen und Diagramme möglichst von außerhalb des Teams hinzuzuziehen. Hier ist die Aufzeichnung des inspirierenden Vortrags:

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