Barrierefreies Intranet: Linchpin mit der Tastatur bedienen

Inhaltsverzeichnis

Was ist Barrierefreiheit?

Laut der Bundesfachstelle für Barrierefreiheit handelt es sich bei Barrierefreiheit “um eine allgemeine Gestaltung des Lebensumfeldes für alle Menschen, die möglichst niemanden ausschließt und von allen gleichermaßen genutzt werden kann”.

Diese Definition stützt sich auf §4 des Behindertengleichstellungsgesetzes:

“Barrierefrei sind (...) Systeme der Informationsverarbeitung (...) sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.”

Beide Definitionen weisen eine wichtige Parallele auf: Sie zielen auf Gleichstellung ab. Genauer noch, zielen sie auf eine initiale, konzeptionelle Gleichstellung ab. Ob Software, ein Gebäudezugang oder ein Küchengadget – alles sollte so konzipiert werden, dass es sowohl von Menschen mit als auch ohne Behinderung von Anfang an sinnvoll verwendet werden kann.

Natürlich kann so ziemlich jede Treppe im Nachhinein zu einem barrierefreien Zugang umgebaut werden. Je nach Situation kann das aber baulich gar nicht so einfach umsetzbar sein oder recht teuer werden. Viel schlimmer noch: Bis dahin sind manche Menschen von der Nutzung ausgeschlossen. Es ist also umso wichtiger, dass wir als Gesellschaft lernen, möglichst barrierefrei zu denken, sodass Situationen, die eine Benachteiligung von Menschen aufgrund einer Behinderung darstellen, gar nicht erst entstehen können. Das gilt natürlich auch für Software – und daher ebenso für uns als Softwareanbieter.

Linchpin wird barrierefrei: Tastaturnavigation (Lesezugriff)

Wer Linchpin, die Teams hinter Linchpin und/oder Seibert Media als Unternehmen bereits kennengelernt hat, weiß, dass wir für gewisse Werte wie Fairplay, Nachhaltigkeit, Verantwortung und Teamwork stehen.

Mit Linchpin wollen wir ganz klar Menschen zu Teams und Software zum digitalen Arbeitsplatz verbinden.

Barrieren abbauen und Inklusion schaffen sind also Werte, die eigentlich bestens zu uns passen sollten. Dem ist faktisch auch so. Leider müssen wir aber ehrlich zugeben: Wir haben recht spät damit angefangen, uns nachdrücklich mit diesen Themen zu beschäftigen beziehungsweise sie tatkräftig anzugehen. Doch: Wir haben unsere Hausaufgaben jetzt gemacht (zumindest einen großen Teil – an dem Rest sind wir aber auch schon dran).

Wir präsentieren deshalb ganz stolz die ersten Ergebnisse unserer Bemühungen: Die Linchpin Intranet Suite ist nun ein Social Intranet, das im lesenden Zugriff vollständig mit der Tastatur bedienbar ist!

Das Bild zeigt, wie Linchpin Intranet Suite mit Hilfe der Tastatur bedient werden kann.

(Warum Linchpin im Bearbeitungsmodus noch nicht sinnvoll mit der Tastatur bedient werden kann, erklären wir ein wenig weiter unten. tl;dr: Confluence ist noch nicht ganz soweit.)

Eine neue Funktion, die Barrierefreiheit in Linchpin mit sich bringt, sind die sogenannten Skip-Links (auch Skip Navigation-Links, Bypass Blocks oder Skip-Link-Navigation genannt).

Mit Hilfe von Skip-Links können Inhalte, die auf jeder Seite vorkommen, übersprungen werden. Ab Linchpin Intranet Suite 5.3 und Linchpin Essentials 2.3 wirst du beim Durchtabben durch dein Intranet also gefragt, ob du gewisse Elemente (wie zum Beispiel die Navigation) überspringen willst.

Das bild zeigt barrierefreie Navigation in Linchpin Intranet Sutie via Skip-Links.

Das ist insofern sehr praktisch, als dass Skip-Links enorm viel Zeit (und Nerven) sparen. Elemente wie die Navigation sind in der Regel auf (fast) jeder einzelnen Seite im System vorhanden. Muss bei jedem Neuladen einer Seite also die Navigation (und die kann, je nach Unternehmen, auch mal riesig bis RIESIG sein) manuell mit der Tab-Taste “durchgeskippt” werden, ist es nicht verwunderlich, dass die Arbeits- und Lebenslust spätestens nach dem 5. Mal am Tag sinken kann …

Navigierst du jetzt dagegen einen Skip-Link mit “Tab” an und wählst diesen mit “Enter” aus, wird beispielsweise die komplette Navigation übersprungen und du sparst dir 10 bis 100 Tastenanschläge pro Seite.

Mehr Fokus in deinem Intranet

Ein Fokusrahmen ist eine weitere Neuerung aus der Welt der Accessibility Guidelines, die es in Linchpin geschafft hat. Der Fokusrahmen geht Hand in Hand mit den sonstigen Neuerungen und ist für die Tastaturnavigation in Software essenziell. Der Fokusrahmen zeigt dir nämlich klar und deutlich, wo im System du dich gerade befindest. Konkreter noch: Er zeigt dir das Element, das du gerade aktiv fokussierst bzw. ausgewählt hast.

Im Bild sehen wir, dass Linchpin Intranet Suite jetzt über einen Fokusrahmen verfügt, der über Elemente gelegt wird, die barrierefrei mit der Tastatur annavigiert wurden.

Das ist neben der Orientierung natürlich auch für die Funktionalität eines Systems wichtig. Stellen wir uns vor, dass der Rahmen fehlen würde: Du tabbst einige Male im System, drückst Enter und plötzlich gehen Fenster und Konfigurationen auf, die du erst einmal nicht zuordnen kann. Das richtige Element überhaupt auszuwählen (geschweige denn im neuen Fenster zum Beispiel die Newsbereiche, die dich interessieren, zu abonnieren) ist ein K(r)ampf. Damit solche frustrierenden Momente nicht entstehen, erhält jedes mit der Tastatur angesteuerte Element einen klar sichtbaren Rahmen.

Weitere Barrieren in Linchpin abbauen

Linchpin ist leider noch nicht vollständig barrierefrei. Wir sind also noch nicht ganz am Ziel, aber bereits auf einem guten Weg dorthin. Bei diesem Barrierefreiheit-Update lag der Fokus auf der Tastaturnavigation im lesenden Modus. Selbstverständlich arbeiten wir aber bereits tatkräftig am Thema weiter! Unser aktuelles Ziel lautet: Linchpin vollständig mit Screenreadern kompatibel machen.

Linchpin für Screenreader

Werfen wir noch einen Blick auf die juristische Definition der Barrierefreiheit und vor allem auf den letzten Satz: “Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.”

Manche Behinderungen betreffen das Sehvermögen. Auch hier gibt es große Unterschiede: Manche Menschen sehen schlechter als andere, manche vielleicht gar nicht. Screenreader als Hilfsmittel unterstützen sie alle.

Doch was ist ein Screenreader? Ein Screenreader ist ein Programm, das die Inhalte, die normalerweise als Text oder Grafik auf dem Bildschirm erscheinen, alternativ darstellen kann. In den meisten Fällen lesen Screenreader, wie der Name es vermuten lässt, Texte laut vor.

Alternativ-Texte in Linchpin

Alternativ-Texte, auch Alt-Texte genannt, sind Texte, die an grafische Elemente angehängt werden können. Eine Grafik kann von einem Computer schlecht vorgelesen werden. Es sei denn, wir sagen der Software, was in der Grafik vor sich geht! Alt-Texte erfüllen demnach immer eine ganz klare Aufgabe: Sie beschreiben, was die Funktion eines grafischen Elements ist bzw. was in der Grafik zu sehen ist. Der Screenreader muss die Grafik dann nicht einfach überspringen – vielmehr "weiß" er, dass zu der Grafik auch ein Text vorliegt, der stattdessen vorgelesen werden kann. So können wir garantieren, dass auch sehbehinderte Menschen keinen Informationsverlust beim Arbeiten in und mit einem Intranet hinnehmen müssen.

Das Bild zeigt, dass News-Teaser in Linchpin Intranet Suite jetzt auch mit Alt-Texten für Screenreader versehen werden können, um Linchpin barrierefreier zu machen.

Mit Linchpin Intranet Suite 5.3 und Linchpin Enterprise News 2.19 ist es für dich möglich, Alt-Texte für News-Teaser zu hinterlegen. So kannst du bereits jetzt das Dashboard, die wichtigste Seite deines Intranets, möglichst barrierefrei genießen.

Auf unserer Roadmap steht die Kompatibilität von Linchpin mit Screenreadern ganz oben. An diesem Ziel arbeiten wir derzeit intensiv.

Tastaturnavigation im Bearbeitungsmodus

Tatsächlich stellt die Tastaturnavigation im Bearbeitungsmodus derzeit noch eine Hürde dar. Denn: Hier sind wir von Confluence abhängig und Confluence selbst ist ebenfalls noch nicht vollständig barrierefrei. So können gewisse Elemente aktuell noch gar nicht mit der Tastatur anvisiert werden und setzen uns damit auch technische Limitierungen.

Wir befinden uns aber im engen Austausch mit einer dedizierten Atlassian-Ansprechpartnerin für Accessibility in Data Center und werden euch über Neuerungen auf dem Laufenden halten.

Teste unsere neuesten Erfolge

Unter a11y.linchpin-intranet.com kannst du jederzeit den aktuellen Stand der Entwicklung zur Barrierefreiheit in Linchpin verfolgen. Logge dich dort einfach mit den Zugangsdaten kholmes/kholmes ein, um selbst loszutabben.

Falls du Linchpin noch gar nicht kennst, kannst du unser Social Intranet, die Linchpin Intranet Suite, jederzeit kostenlos und unverbindlich testen.

Wenn du lieber nachlesen möchtest, wo Linchpin gerade in puncto Barrierefreiheit steht, kannst du das unter seibert.biz/linchpin-barrierefreiheit tun. Dort halten wir immer die aktuellsten Entwicklungsstände und Ausblicke kurz und knapp fest. Dort findest du auch ein Kontaktformular, über das du uns sehr gerne kontaktieren kannst.

Wir freuen uns über dein Feedback!


Weiterführende Infos

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