Tschüss Sommer, hallo Herbst – happy Labor Day!

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Seibert Media beschäftigt mehr als 260 coole und talentierte Leute in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Wir sind ohne Zweifel ein Unternehmen, das (Landes-)Grenzen überschreitet. Und weil uns unsere Kolleg*innen aus den USA und Kanada am Herzen liegen, nehmen wir uns heute einen Moment Zeit, um den Labor Day (bzw. in Kanada “Labour Day”) zu würdigen. Dieser Tag zollt Anerkennung für die Leistungen der Arbeitnehmer*innen, die tagtäglich zum wirtschaftlichen und sozialen Funktionieren der Gesellschaft beitragen. Der nordamerikanische Feiertag fällt immer auf den ersten Montag im September – dieses Jahr also auf heute, den 5. September.

Tag(e) der Arbeit werden in vielen Ländern gefeiert

Moment mal… Tag der Arbeit – ist der in Deutschland nicht immer am 1. Mai? Stimmt! In den meisten Ländern wird dieser Tag am 1. Mai gefeiert und ist gleichbedeutend mit dem "Internationalen Tag der Arbeit". Vielleicht fragst du dich nun, warum dieser Tag in den USA und Kanada auf ein anderes Datum fällt als bei uns. Nun, die USA neigen ja gerne einmal dazu, Dinge anders zu handhaben (wie z. B. das metrische System oder die Schreibweise von Daten (MM/DD/YY)... Aber in diesem Fall ist die Antwort nicht ganz so simpel und mit Politik und Geschichte verflochten.

Flagge der USA

Unabhängig davon, wann er gefeiert wird: Für viele Amerikaner*innen und Kanadier*innen ist dieser Tag ein Signal für das Ende des Sommers und den Beginn des Herbstes. Es ist eine Gelegenheit, ein langes Wochenende mit Familie und dem Freundeskreis zu genießen (mit Grillpartys, Paraden usw.). Grund genug für uns, einen genaueren Blick auf diesen Tag zu werfen – warum wird ein Tag, der der Arbeit gewidmet ist, eigentlich gefeiert, und wie haben sich im Laufe der Geschichte immer fairere Arbeitsbedingungen etabliert haben.

Arbeitsbedingungen vor dem Labor Day: die amerikanische industrielle Revolution

Wir alle wissen, dass der Alltag einer Arbeiterin oder eines Arbeiters viel Energie und Zeit erfordert (solltest du anderer Meinung sein, bist du wohl echt tough). 35- bis 40-Stunden-Wochen sind überschaubar, auch wenn sie manchmal anstrengend sein können. Trotzdem weiß wohl jede*r von uns ihre*seine freien Tage, bezahlten Urlaub, nette Kolleg*innen und ein faires Arbeitsumfeld zu schätzen. Aber was wäre, wenn es das alles nicht gäbe? Da reicht ein Blick in die Geschichte: Auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution in den Vereinigten Staaten waren die Arbeitsbedingungen extrem hart – und nicht ansatzweise mit unseren jetzigen zu vergleichen.

In den späten 1800er Jahren waren durchschnittliche amerikanische Arbeiter*innen zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche am Arbeitsplatz. Das entspricht einer 84-Stunden-Arbeitswoche! Kaum vorstellbar, oder? Hinzu kommt: In mehreren Bundesstaaten arbeiteten viele Kinder im Alter von nur fünf Jahren in Mühlen oder Kohleminen. In den Bergwerken arbeiteten die Jungen zum Beispiel als sogenannte "Nippers", die die Türen der Schächte öffnen und schließen mussten, damit Frischluft hereinkommen und Kohlekarren durchfahren konnten. Diese Aufgabe war gefährlich, u. a. deshalb, weil man, wenn man nicht aufpasste, von einem Kohle beladenen Wagen getroffen werden konnte, der gerade die Gleise hinunter raste! In der Tat waren die Arbeitsbedingungen gelinde gesagt miserabel.

Lackawanna-Kohleminen und "Nipper" - Scranton, PA, USALackawanna-Kohleminen und "Nipper" - Scranton, PA, USA

Lackawanna-Kohleminen und "Nipper" - Scranton, PA, USA

In dieser Zeit bildeten sich Gewerkschaften, um protestieren und bessere Arbeitsbedingungen und Löhne aushandeln zu können. Im Zuge dessen kam es zu mehreren gewalttätigen Protesten, die aber letztlich zu dem führten, was danach als der erste “Labor Day” bekannt wurde. Die erste "Parade" zum Tag der Arbeit fand am 5. September 1882 statt – 10.000 Arbeiter*innen nahmen unbezahlten Urlaub und marschierten durch New York City. Bald folgten mehrere Staaten diesem Beispiel und feierten ihren eigenen Tag der Arbeit. Aufgrund der großen Nachfrage wurde er schließlich im Jahre 1894 zu einem staatlich anerkannten Feiertag.

Die Erwartungen der Arbeitnehmer*innen – im ständigen Wandel

Glücklicherweise leben wir nicht mehr in den 1800er Jahren und müssen auch keine 80-Stunden-Wochen mehr ableisten: Die 40-Stunden-Woche ist zur Norm geworden (auch wenn es Ausnahmen gibt, wie viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, Ärzt*innen, Unternehmer*innen, Selbstständige usw.). Daher ist der Tag der Arbeit – egal, ob in den USA, in Kanada, in Deutschland oder anderswo – vor allem eine Gelegenheit, die hart erkämpften Rechte der Arbeitnehmer*innen zu würdigen, die es vor gut einem Jahrhundert noch nicht gab.

Aber auch heute entwickeln sich die Arbeitsbedingungen analog zu den Erwartungen der Arbeitnehmer*innen ständig weiter. In den letzten zehn Jahren haben viele Unternehmen ihre Arbeitskultur und Organisationsstrukturen in Frage gestellt – spätestens seit dem Beginn der Pandemie kam so gut wie keine Organisation um das Thema herum, und in kürzester Zeit mussten neue Lösungen gefunden werden.

Immer stärker werden Konzepte wie Flexibilität und Mitarbeiterzufriedenheit in den Vordergrund gestellt. Eine kürzlich durchgeführte Studie zur Work-Life-Balance von Berufstätigen hat ergeben, dass viele "Millennials" auf dem Arbeitsmarkt mehr Wert auf die Möglichkeit legen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden und sich persönlich weiterzuentwickeln, als ein höheres Einkommen oder einen höheren Status zu haben.

Work-Life-Balance – für viele Beschäftigte heutzutage ein wichtiges Thema

Die Erwartungen der Arbeitnehmer*innen beschränken sich aber nicht nur auf das Einkommen oder die allgemeinen Arbeitsbedingungen – sie können auch Umweltbelange oder die Vielfalt und Integration am Arbeitsplatz umfassen. Heutzutage können sich viele Menschen den Luxus leisten, wählerisch zu sein und sich einen Arbeitgeber auszusuchen, der mit ihren persönlichen Werten übereinstimmt.

Natürlich ist es wichtig, dass Erwartungshaltung und Realität übereinstimmen. Wenn sich dort eine Diskrepanz zeigt, kann das ziemlich frustrierend sein. Ein einfaches Beispiel: Stelle dir vor, du hast einen Job angetreten, in dem eine 35-Stunden-Woche vereinbart ist – aber tatsächlich schrubbst du so viele Überstunden, dass du in Wirklichkeit nahezu das Doppelte arbeitest.

Auch wenn das ein übertriebenes Beispiel sein mag, so ist doch klar, dass dies nicht nur das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer*in beeinträchtigt – sondern auch deine Gesamtleistung. Denn: Mit einer solchen zusätzlichen Belastung wird es dir höchstwahrscheinlich an Motivation und Engagement fehlen, was letztlich zu einer geringeren Produktivität führen kann.

Es liegt demnach auf der Hand, dass Unternehmen, denen es gelingt, die Kluft zwischen Realität und Erwartungen zu verringern, nicht nur im vielbesungenen "War of Talents" die Nase vorn haben werden – sondern sie werden auch produktiver und erfolgreicher sein. Organisationen, denen das noch nicht bewusst ist, werden zukünftig vermehrt schmerzhaft merken, wie wichtig eine entsprechende Ausrichtung ist. Und obwohl es keinen narrensicheren Leitfaden oder eine pauschale "richtige" Antwort dafür gibt, ist doch zu spüren, dass immer mehr  Unternehmen das Thema angehen und an ihrer Kommunikation feilen.

Dort arbeiten, wo du dich wohlfühlst

Wir bei Seibert Media stehen zu unseren Werten, die auch faire Arbeitsbedingungen und zahlreiche Benefits für unsere Mitarbeiter*innen beinhalten. Flache Hierarchien und ein hohes Maß an Eigenverantwortung gehören zu unserem Alltag und unserer Arbeitsweise. Als agiles Unternehmen vertrauen wir darauf, dass unsere Mitarbeitenden selbstständig und kooperativ arbeiten.

Wir motivieren unsere Mitarbeiter*innen, ihre eigenen Ideen einzubringen und bei Unternehmensentscheidungen mitzureden. Auf diese Weise schaffen wir Raum für kreative und oft transformative Ideen. Das ist ein Gewinn für alle. Wenn du Teil eines Unternehmens werden möchtest, das Wert auf Zusammenarbeit, Kommunikation und Transparenz legt, wirf doch mal einen Blick auf unsere Stellenausschreibungen auf Deutsch oder Englisch. Außerdem kannst uns auch eine offene Bewerbung auf unserem Jobportal auf Deutsch oder Englisch schicken.

Mitarbeiter*innen bei Seibert Media

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie wir als Unternehmen funktionieren? Dann schaue dir doch z. B. mal unseren einzigartigen Onboarding-Prozess an und lies etwas darüber, welche Erfahrungen einige unserer jüngsten Kolleg*innen bisher bei uns gemacht haben.

Auch wenn hier in Deutschland nicht der "offizielle" Tag der Arbeit ist, möchten wir unseren nordamerikanischen und kanadischen Kolleg*innen herzliche Grüße senden: Happy Labor Day! Lasst uns die Zeit nutzen, um unsere Arbeit gegenseitig zu würdigen und uns dafür zu bedanken, dass wir die 84-Stunden-Woche schon lange hinter uns gelassen haben 😉. Und obwohl der Sommer jetzt zu Ende geht und der Herbst vor der Tür steht, freut sich der eine oder die andere sicher auch auf die bunten Baumblätter und das etwas kühlere Wetter.

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