Hit the road, Jack – die Roadmap für Atlassian Data Center und mehr Barrierefreiheit bei Confluence und Linchpin

Stell’ dir vor, dein Fernseher gibt den Geist auf. Du kaufst dir über einen Second-Hand-Shop einen gebrauchten, weil du gerade nicht so viel Geld für ein komplett neues Gerät ausgeben möchtest (oder weil dir Nachhaltigkeit wichtig ist oder beides). Du transportierst das riesige Paket in engen Öffis durch die Stadt zu dir nach Hause – zum Glück ohne, dass etwas zerbricht. Zu guter Letzt schaffst du es dann auch noch, den Fernseher aufzustellen, richtig zu verkabeln und alles zu installieren. Puh!

Jetzt lässt du dich auf dein Sofa fallen und willst ausprobieren, wie sich deine Lieblings-Streaming-Serie auf “dem Neuen” so macht… und dann die Enttäuschung: Die Bildauflösung ist schlechter als bei deinem vorherigen Gerät, die Lautsprecher sind irgendwie nicht so gut und die Fernbedienung hat keinen eigenen Netflix-Knopf, sodass du dich immer durch das Menü klicken musst, bevor du loslegen kannst. Doch nach all dem Stress den Fernseher wieder zurückgeben? Ach nein, du kommst schon irgendwie klar.

Dass etwas fehlt, merkt man oft erst später

Auch, wenn wir es lieber schon vor dem Kauf gewusst hätten: Oftmals merken wir erst im Laufe der Zeit und mit stärkerer Nutzung, dass wir mit dem Produkt nicht komplett zufrieden sind, uns bestimmte Funktionen fehlen oder uns der Leistungsumfang nicht (mehr) ausreicht. Und genauso verhält es sich auch mit Software. Erst, wenn du verschiedene Systeme oder Tools intensiv nutzt, bemerkst du, welche Features dir fehlen, wo ihre Grenzen liegen oder an welcher Stelle sie einfach nicht mehr zeitgemäß sind.

Trotzdem muss das nicht heißen, dass du einen Fehlkauf getätigt hast: Software hat nämlich den großen Vorteil, dass sie ständig weiterentwickelt werden kann (und das ohne, dass du das Produkt irgendwo einsenden oder in die Werkstatt bringen musst). Mit einem einfachen Software-Update werden Bugs gefixt oder neue Funktionen verfügbar gemacht.

Atlassian schraubt an seinen Funktionalitäten für Confluence Data Center

Auch Atlassian entwickelt und verbessert seine Software immer weiter – auch seine Data Center-Produkte. Dabei orientiert sich das Unternehmen in erster Linie an seinen Kunden, um Investitionen in Data Center nach deren Bedürfnissen auszurichten. Wie Atlassian im Juni 2022 bekannt gab, stellen die folgenden drei Punkte die derzeit wichtigsten Kundenanforderungen dar:

  • Leistung und Skalierung
  • Sicherheit und Compliance
  • Infrastruktur und Betrieb

Doch wie werden diese Bedürfnisse konkret aufgegriffen? Wir werfen einen Blick auf die neuesten plattform- und produktübergreifenden Updates für Confluence Data Center!

Das ist neu, Teil 1: Guardrails

Atlassian hat Guardrails für Confluence Data Center veröffentlicht, die dich dabei unterstützen, deine wachsenden Instanzen zu verwalten. Guardrails sind Dokumentationen und strategische Empfehlungen, die dir dabei helfen sollen zu erkennen, ab welchem Punkt die Leistung deiner Instanz beeinträchtigt wird. So fällt es dir leichter, die Performance deiner Software aufrechtzuerhalten, während du skalierst.

Auch das ist neu, Teil 2: Application Tunnels

Application Tunnels ermöglichen dir einen sicheren Weg zwischen Atlassian Cloud- und Data Center-Instanzen jenseits der Firewall. Mithilfe des Tunnelings kannst du Daten und Funktionalitäten zwischen Produkten sicher austauschen, ohne das Netzwerk nach außen zu öffnen.

Neues, Teil 3: Zugänglichkeit und Barrierefreiheit

Zugänglichkeit und Barrierefreiheit stellen eine enorm wichtige Compliance-Anforderung von Unternehmen dar, für die sich Atlassian immer stärker einsetzt. Als Orientierung dienen dabei die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 Level AA. Schon vor Kurzem hat Atlassian die VPAT-Dokumente (Voluntary Product Accessibility Templates) für seine Produkte aktualisiert.

Was steht als Nächstes an? Ein Blick auf die Roadmap für Atlassian Data Center

Doch damit nicht genug – die nächsten Verbesserungen und neuen Features für Data Center befinden sich schon in der Pipeline. Darauf kannst du dich freuen:

Atlassians Roadmap für Data Center

  • Produktdiagnosen: Mit dem nativ integrierten Java Flight Recorder kannst du Leistungs- und Diagnosedaten erfassen und Funktionen für die Selbstdiagnose implementieren.
  • Verbesserungen an der User-Migration: Ungültige und doppelte E-Mails werden besser erkannt, was wiederum die User-Migration optimiert.
  • Emoji-Experience: Emojis sind für dich auch im Arbeitsalltag nicht wegzudenken? Im Editor kannst du deine eigenen oder neu eingefügte Emojis auswählen und nutzen.
  • Import-/Export-User-Interface: Site- und Space-Administrator*innen erhalten eine bessere Übersicht und Kontrolle über die Import- und Export-Aufgaben von Sites und Spaces beim Verschieben von Daten zwischen Confluence-Instanzen.
  • Performance des Suchindexes: Du kannst Daten schneller suchen und indizieren, zudem bietet die Indizierungsplattform eine höhere Performance, mehr Stabilität und Sicherheit.
  • Import- und Export-Verbesserungen: Verschiebe Daten zwischen Confluence-Instanzen schneller und zuverlässiger durch den verbesserten Import und Export von Sites und Bereichen.
  • Unterstützung für Java 17: Confluence kann mit dem langfristig unterstützten Java-17-Release ausgeführt werden – dadurch kannst du die Vorteile der neuen Java-Funktionen nutzen und über einen längeren Zeitraum Zugriff auf Bugfixes erhalten.
  • Bereich kopieren: Kopiere einen Bereich und alle seine Seiten, Berechtigungen und Konfigurationen in einem einfachen Schritt.
  • Java 17 als Default: Dadurch, dass Confluence mit Java 17 als Default ausgeliefert wird, profitierst du von einer optimalen Performance – inklusive aller Vorteile der neuen Java-Möglichkeiten.
  • REST API (Usermanagement): Es existiert nun eine robustere REST API, die es Admins ermöglicht, kritische Vorgänge in der Userverwaltung zu automatisieren – z. B. Zugriffsrechte gewähren, überprüfen und entziehen. Das sichert Admins im Hinblick auf die Zugriffsrechte von Mitarbeiter*innen ab.
  • Zugangsbarrieren für User von Hilfstechnologien beheben: Barrieren, die User von Hilfsmitteln (einschließlich Bildschirmlesegeräten) daran hindern, wichtige Produktaufgaben zu erledigen, werden beseitigt.
  • Zugangsbarrieren für sehbehinderte und nur mit Tastatur arbeitende User beheben: Optimierter Zugang für sehbehinderte User und solche, die nur mit ihrer Tastatur arbeiten, mit Blick darauf, dass auch sie wichtige Produktaufgaben erledigen können.

Zwar liegt der Schwerpunkt der Roadmap auf Features, die die Kategorie “Skalierung und Leistung” betreffen, aber: Gleichzeitig wird sichtbar, dass Atlassian die Compliance-Anforderungen seiner Kunden ernst nimmt und das Thema Zugänglichkeit und Barrierefreiheit für Confluence Data Center tatkräftig weiter vorantreiben will. Sowohl für User von Hilfstechnologien als auch für sehbehinderte und nur mit Tastatur arbeitende Nutzer*innen möchte Atlassian die Zugangsbarrieren nach und nach abbauen. Derzeit wird z. B. daran gearbeitet, die Seitenleisten-Navigation und die Aktualisierung der Profilseite für User von Screenreader-Geräten zugänglicher zu machen.

Warum auch die Linchpin Intranet Suite Zugangsbarrieren abbaut

Doch leider gibt es hier einen Haken – die Bemühungen von Atlassian allein reichen nämlich oft nicht aus. Denn wenn Unternehmen zusätzlich zu Confluence auch mit der Software kompatible Tools verwenden, sind User mit einer Behinderung weiterhin in ihrer Nutzung eingeschränkt. Es liegt also auch in der Verantwortung von Entwickler*innen von Apps und Tools, die auf Confluence basieren, sich für Zugänglichkeit stark zu machen – nur so kann man Inklusion aktiv vorantreiben. Ansonsten lautet die schmerzhafte Wahrheit: Wer Software nicht barrierefrei denkt und entwickelt, schließt – wenn auch unbeabsichtigt – Menschen von der vollumfänglichen Nutzung aus.

Die Linchpin Intranet Suite, ein Social Intranet für Confluence Server und Data Center, verfolgt seit jeher das Ziel, Menschen, Teams, Standorte und Tools miteinander zu verbinden. Dabei baut Linchpin das reine Wiki-Tool Confluence zu einem sozialen Online-Treffpunkt und einer Sammelstelle von nützlichen zusätzlichen Features aus. Und damit wirklich alle Menschen Teil dieses gemeinsamen “digitalen Arbeitszimmers” sind, sind auch wir seit einiger Zeit daran, Linchpin barrierefrei zu gestalten.

Einige Zugangsbarrieren haben wir bereits abgebaut. Im Vordergrund steht dabei die Tastaturnavigation: So kannst du unser Social Intranet z. B. schon jetzt im Lesezugriff vollständig mit der Tastatur bedienen. Außerdem verfügt Linchpin über sogenannte Skip-Links, mit denen du bestimmte Seiten-Inhalte überspringen kannst. Mithilfe von Fokusrahmen erhält jedes mit der Tastatur angesteuerte Element einen klar erkennbaren Rahmen.

Barrierefreiheit in der Linchpin Intranet Suite: Tastaturnavigation

Linchpin für Screenreader – Release im Oktober

Zwar war die Tastaturnavigation ein guter Anfang, um die Linchpin Intranet Suite zugänglicher zu machen – aber wir wissen selbstverständlich, dass das nur der erste Schritt sein kann. Daher haben wir uns in den vergangenen Monaten als nächstes größeres Projekt intensiv damit befasst, Linchpin Screenreader-tauglich zu machen.

Screenreader sind Programme, die – wie der Name schon verrät – Texte laut vorlesen. Diese kommen z. B. bei in Bildern hinterlegten Alternativ-Texten zum Einsatz, um sehbehinderte Menschen darüber zu informieren, was auf einem Bild dargestellt ist. Das funktioniert schon jetzt in den Versionen Linchpin Intranet Suite 5.3 und Linchpin Enterprise News 2.19 – hier kannst du ganz einfach Alt-Texte für News-Teaser hinterlegen.

Barrierefreiheit in der Linchpin Intranet Suite: Screenreader

Damit aber auch wirklich alle User Linchpin vollständig per Screenreader nutzen können, haben wir die Kompatibilität des Social Intranets mit Screenreadern unter die Lupe genommen und daran geschraubt. Es dauert nicht mehr lange, dann kannst du das neue Feature selbst ausprobieren, denn: Schon im Oktober kommt das neue Update für die Linchpin Intranet Suite heraus.

Kostenlose Roomtour für dein digitales Büro

Du interessierst dich für das Thema “Zugänglichkeit von Softwarelösungen” und würdest die barrierefreien Features von Linchpin gerne ausprobieren? Kein Problem – logge dich einfach unter a11y.linchpin-intranet.com mit den Zugangsdaten kholmes/kholmes ein, um dir unsere aktuellen Entwicklungsstände diesbezüglich anzuschauen.

Du kennst Linchpin noch gar nicht, möchtest dich aber gerne mal in deinem potenziellen, digitalen Arbeitszimmer umschauen? Kein Problem – du kannst unser Social Intranet ganz einfach kostenlos testen (und dich selbst von der Inneneinrichtung überzeugen). Oder lass dir ganz unkompliziert und ungezwungen eine Tour durch unsere erfahrenen Guides geben, die gerne auch deine Fragen beantworten!

Weiterführende Infos

Barrierefreies Intranet: Linchpin mit der Tastatur bedienen

Was macht ein gutes Social Intranet aus? 6 Faktoren für eine optimale Zusammenarbeit

Bessere Performance-Überwachung und Problemdiagnose in Confluence Data Center

Linchpin Intranet Suite: Mit dynamischen Listen schnell zu aktuellen Infos

Diese Confluence-Schulung richtet sich an Einsteiger ohne Vorerfahrung. Es werden die grundlegenden Funktionen und Arbeitsweisen im Tools veranschaulicht.

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