Low-Code, No-Code und Citizen Developers: Demokratisierung der App-Entwicklung und die Herausforderungen

Low-Code, No-Code und Citizen Developers sind Schlagwörter, mit denen Berater und Magazine gerne um sich werfen. Was bedeuten sie eigentlich, wo liegt der Unterschied zwischen No-Code und Low-Code und wann nutzt man was und warum?

Mit diesen Fragen hat sich Melanie Rödel, die bei unseren Partnern von Real Experts als Beraterin für Digitalisierung arbeitet, in ihrer Session auf der zurückliegenden zehnten Tools4AgileTeams-Konferenz beschäftigt. Die wichtigsten Gedanken ihres Vortrags, der unten als Aufzeichnung zu sehen ist, fassen wir hier zusammen.

"Otto Normalprogrammierer" und die Erstellung von Applikationen

Melanie beginnt mit der Erläuterung der zentralen Begriffe ihres Talks. Demnach bezieht sich Low-Code auf die Entwicklungsplattform und nicht auf das eigentliche Programm, das entwickelt wird. Für diesen Ansatz sind Drag & Drop und konventionelle Programmiersprachen typisch.

Bei No-Code werden Applikationen dagegen ausschließlich über eine grafische Oberfläche erstellt: Alles passiert per Drag & Drop, es sind keinerlei Programmiersprachenkenntnisse erforderlich. Die Einschränkung: Die wenigsten Plattformen seien tatsächlich No-Code.

Als die zentralen Eigenschaften von Low-Code- und No-Code-Anwendungen hebt Melanie die Visualisierung, die Bereitstellung fertiger Module, die schon angesprochene Benutzung durch Drag & Drop sowie den intuitiven und niedrigschwelligen Zugang hervor.

Ein Citizen Developer ist schließlich als die Person zu verstehen, die diese Plattformen nutzt, um Applikationen zu erstellen – eine Art "Otto-Normalprogrammierer". Dies seien Leute, die Programme entwickeln und genau wissen, für welche Anwendungsfälle sie eine Software benötigen, aber dabei keine wirkliche Programmiersprache nutzen und kaum oder keine Programmierkenntnisse besitzen.

Die Vorteile und die Herausforderungen

Dann wirft Melanie eine zentrale Frage ihres Vortrags auf: Warum sind diese Konzepte eigentlich relevant? Die Antwort: Der Bedarf an Entwicklung steigt stärker als die Anzahl der verfügbaren Entwickler*innen. Und immer dann, wenn ein Team Gründe hat, die sowohl für die klassische Entwicklung als auch für proprietäre Software sprechen, kann die Verwendung einer No-/Low-Code-Plattform sinnvoll sein. Insofern kann man sogar von einer Demokratisierung der Entwicklungsarbeit sprechen, findet Melanie: Jede*r kann Tools entwickeln und an dieser Aufgabe teilhaben.

So gut und fortschrittlich sich dieser Ansatz anhört, so geht er doch mit ein paar Herausforderungen einher. Welche Probleme können das sein? So sind nun mehr Personen mit Dingen beschäftigt, die eigentlich den Entwicklungsteams mit ihren umfangreichen Qualitätssicherungsprozessen vorbehalten waren. Auch steht das Thema Sicherheit auf der Tagesordnung, wenn "Fachfremde" Anwendungen erstellen. Außerdem ist die Langfristigkeit von Tools nicht unbedingt gegeben. Und wie steht es mit dem Effizienzgedanken, wenn Citizen Developers sich stundenlang eine App für einen sehr speziellen Anwendungsfall zusammenbauen?

Wie diese Herausforderungen angepackt werden können, warum es trotz einiger offener Fragen sinnvoll ist, Leute für Low-/No-Code zu motivieren, für welche Probleme Low-/No-Code sich eignet (und für welche eher nicht) und welche Tools empfehlenswert sind – all das betrachtet Melanie in ihrem Talk. Hier ist das Video zur Session:

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Mehr Informationen

Übrigens: Der Termin für die nächste Ausgabe der Tools4AgileTeams-Konferenz steht mittlerweile fest! Am 1. und 2. Dezember 2022 wollen wir die Agile-Welt zur elften T4AT einladen und können dann hoffentlich ein Hybrid-Event aus Präsenz- und virtueller Veranstaltung anbieten. Save the date!

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