Jira Data Center 9: Umfangreiche Automatisierungsmöglichkeiten und viele weitere Neuerungen

In Sachen IT-Infrastruktur zieht es immer mehr Organisationen in die Cloud. Hier ist Atlassian mittlerweile gut aufgestellt und erfüllt hohe Enterprise-Anforderungen. Doch längst nicht jedes Unternehmen kann oder will diesen Schritt jetzt schon wagen.

Für diese Kunden entwickelt Atlassian die Data-Center-Produktreihe – und das nicht etwa stiefmütterlich, sondern intensiv und mit hohen Investitionen. Der jüngste Beleg dafür, dass Atlassian seine On-Premise-Kunden nicht vergisst, ist die Veröffentlichung von Jira Data Center in der Version 9. Wir fassen zusammen, welche neuen Features und Optimierungen der Hersteller mit diesem Release ausgeliefert hat.

Automation for Jira ist nativ implementiert

Die App Automation for Jira entlastet Teams von manuellen, repetitiven Aufgaben und versetzt sie in die Lage, sich auf ihre eigentliche produktive Arbeit zu konzentrieren, indem sie ihre Prozesse und Workflows automatisieren. Ein Rule Builder ermöglicht die Konfiguration von Automatisierungsregeln selbst in komplexen Szenarien.

Jira Data Center Automatisierung

Automatisierungsregeln erlauben die Automatisierung von Aktionen auf Basis bestimmter Kriterien. Sie setzen sich aus drei Bestandteilen zusammen: Triggern, die die Regel auslösen, Bedingungen, die die Regel definieren, und Aktionen, die Aufgaben im Projekt durchführen.

  • Trigger: Jede Regel wird durch einen Auslöser initiiert. Es muss also ein Ereignis stattfinden, durch das die Regel in Kraft tritt – beispielsweise die Statusveränderung oder Erstellung eines Vorgangs.
  • Bedingungen: Sie verfeinern die Regel und bestimmen ihren Geltungsumfang. So kann das Team beispielsweise festlegen, dass eine Regel nur für Bugs oder Vorgänge mit hoher Priorität gilt.
  • Aktionen: Eine Aktion wird angestoßen, nachdem ein Trigger ausgelöst wurde und die definierten Bedingungen erfüllt sind. Aktionen können vielerlei Aufgaben erledigen – etwa Vorgänge editieren, Benachrichtigungen senden oder Unteraufgaben erstellen.

Ein praktisches Beispiel könnte so aussehen: Wird ein Vorgang erstellt (Trigger) und seine Priorität auf kritisch gesetzt (Bedingung), sendet das System eine Benachrichtigung an ein bestimmtes Team (Aktion).

Automation for Jira unterstützt eine breite Palette von Anwendungsfällen wie die Synchronisierung von Eltern- und Unteraufgaben, die automatische Zuweisung von Issues oder den Abgleich miteinander verknüpfter Vorgänge. Darüber hinaus ist die App auch bei komplexeren Prozessen wie dem Bug-Management, der Kommunikation zwischen separaten Jira-Instanzen und der Integration externer Tools nützlich und hilfreich.

Automation for Jira ist ab der aktuellen Version 9.0 ein fester Bestandteil von Jira Data Center und für alle Arten von Projekten verfügbar. (Organisationen, die eine ältere Jira-Version nutzen, finden Automation for Jira als kostenfreie App auf dem Atlassian Marketplace.)

Verbesserungen an Activity-Tabs

Atlassian hat die Activity-Items für die Tabs "Kommentare", "Historie", "Work Logs" und "Alle" optimiert. Diese Tabs werden in der Jira-Issue-Ansicht angezeigt und organisiert. Dank der neuen Verbesserungen laden Vorgänge erheblich schneller, selbst wenn sie hunderte oder tausende Kommentare und Work Logs enthalten.

Kürzere Ladezeiten für Vorgänge und Dashboards

Mit der neuen Jira-Version verkürzen sich auch die Ladezeiten von Vorgängen mit vielen Anhängen deutlich. Dank einer neuen Funktionalität erfolgt die Generierung von Thumbnails in der Vorgangsansicht asynchron und mit Verzögerung, sodass Issues schneller laden und das Volumen der zeitgleich zu verarbeitenden Daten abnimmt. Einen solchen Mechanismus gibt es auch für Inline-Gadets, die in der Dashboard-Ansicht dargestellt werden.

Redesign der View-on-Board-Funktion

Mit Jira 9 ändert sich die Art und Weise, wie Vorgänge auf Boards angesehen werden. Insbesondere die Responsivität bei der Suche nach Boards, die einen bestimmten Vorgang enthalten, verbessert sich. Die Suche umfasst nicht mehr sämtliche Boards im System; stattdessen durchsucht Jira nun die zuletzt aufgerufenen Boards sowie diejenigen, auf denen der Projekt-Key eines Vorgangs explizit erwähnt wird. Auf diese Weise werden deutlich schneller viel sinnvollere Resultate ausgegeben.

Vorgangsstatus und Transitionen an ein und derselben Stelle

Die Arbeit mit Vorgangs-Workflows wird einfacher. Nun kann ein User alle Status und Transitionen sowie den Issue-Workflow mit einem einzelnen Klick im Statusmenü des Vorgangs einsehen. Der aktuelle Vorgangsstatus wird jetzt durch ein Menülabel repräsentiert, sodass alle relevanten Informationen leicht zu erfassen sind.

Jira Data Center Status Transitionen

Zusätzlich erfolgt das Laden der Buttons verzögert und asynchron (wie bei den Thumbnails und Inline-Gadgets, siehe oben), wodurch die Vorgangsansicht schneller lädt und responsiver ist.

Absicherungen gegen exzessive Aktivitäten

Falls in einer Jira-Instanz sehr viele Prozesse automatisiert sind, können Safeguards helfen, die Aktivitäten einer Bot-Account-Gruppe zu moderieren. So lässt sich zum Beispiel die Anzahl der Kommentare limitieren, die jeder Account einer gewählten Gruppe zu einem Vorgang hinzufügen kann. Das trägt dazu bei, die Performance beim Laden der Issue-Ansicht zu verbessern.

Cloud-Integration über Application-Tunnel

Die Integration zwischen selbst gehosteten Server-/Data-Center-Produkten und Atlassian Cloud durch Application Links erfordert die Öffnung des Netzwerks für eingehende Verbindungen, doch das ist nicht in jedem Unternehmen möglich. Aus diesem Grund hat Atlassian Application-Tunnel implementiert.

Application-Tunnel verwenden Netzwerktunnelung, um einen sicheren Übertragungsweg zwischen den Atlassian-Cloud-Produkten des Unternehmens und dem Netzwerk zu schaffen. Dank dieser Option können die Produkte miteinander kommunizieren, während das Netzwerk abgesichert bleibt.

Jira Data Center Application Tunnel

Diagnose und Troubleshooting mit dem Java Flight Recorder

Es ist keine triviale Aufgabe, Probleme in Java-Applikationen stets akkurat zu diagnostizieren und zu lösen, denn klassischerweise ist es nötig, sich durch Gigabytes von Logs zu arbeiten, um herauszufinden, was genau schiefgegangen ist. Mit dem Release von Jira 9 wird diese Aufgabe signifikant erleichtert, denn nun ist Jira mit dem Java Flight Recorder gebündelt, einem schlanken Diagnosewerkzeug zur Analyse und Problembehebung während der Laufzeit.

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Haben Sie Fragen zu Atlassian Jira? Seibert Media ist Atlassian Platinum Solution Partner. Wir helfen Ihnen bei allen Aspekten rund um eine Einführung und produktive Nutzung von Jira in Ihrem Unternehmen – von der strategischen Beratung über die Lizenzierung bis zur Implementierung, Optimierung und Erweiterung. Melden Sie sich bei uns!

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